AD VITAM AETERNAM: Abstract Senses

Den Preis für Originalität gewinnen AD VITAM AETERNAM mit dem Album nicht, dennoch lässt es mich positiv dem Zweitwerk der Band entgegen blicken.

Interessiert sich eigentlich noch jemand für Gothic / Dark Metal Bands, die ihren Sound mit engelhaften weiblichen Gesang untermalen und durch männliche Death Growls aufpuschen? Oder andersrum? Die Luft wird für viele Bands dünne, denn die Konkurrenz ist erdrückend und die bekannten Größen übersättigen auch schon seit längerer Zeit die kommerziellen Charts. Ja, OK, die Chartstürmer haben den Death Anteil rausgeschnitten. AD VITAM AETERNAM, die mit ihrem Abstract Senses-Album bei Karmageddon Media debütieren, können in gewisser Art und Weise überzeugen. Den Bandnamen werden sich wahrscheinlich wie ich die wenigsten merken können, aber an der Stilausrichtung der Band werden so manche Gefallen finden bzw. sich an Klängen von frühen WITHIN TEMPTATION oder THEATRE OF TRAGEDY erinnern.

Bereits der Opener Bitterness kann sich hören lassen, obwohl sich an dem folgenden Aufbau dutzende von Bands versucht haben: Der Song trumpft mit einer engelhaften Stimme von Frontfrau Céline auf, die durch die energischen Stimmgrowls von Sänger und Bassist Fabien gekonnt unterstützt werden. Die Vocals sind perfekt in einen mächtigen Rahmen eingebunden, der aus dichten Keyboardklängen, langsamen melodischen Gitarrenparts und einer leidenschaftlichen Rhythmus-Sektion besteht. Auch die weiteren Songs haben nicht diese ansonst üblichen bzw. simplen Strukturen, so dass man bei fast jedem Hördurchgang auch mal auf eine neue Überraschung trifft. Besonders muss die Keyboardarbeit von Cathy erwähnt werden, denn die Klänge sind fast ununterbrochen – mal mehr im Vordergrund, mal dezent im Hintergrund – vertreten und setzen schöne Akzente. Hin und wieder tauchen aber kleine das-zieht-sich-jetzt-aber-zu-lang-Löcher auf. So zu hören bei Dementia. Alles gut, bis auf dass sich zu oft im Kreis gedreht wird und der erhoffte Ausbruch bei längeren Parts aus diesem nicht immer eintritt. Der ruhigste Song ist in der Muttersprache der Band gehalten: Französisch! Obwohl mir die härteren Stücke eher zusagen birgt dieser Song etwas sehr Entspannendes und Mächtiges in sich.

Wie bereits erwähnt hakt es bei den längeren Parts noch ein wenig. Dieses Problem hätte die Band gut lösen können, indem sie die CD-Gesamtspielzeit von 46:17 Minuten nicht in acht Songs, sondern in zehn oder sogar mehreren aufgeteilt hätte. Den Preis für Originalität gewinnen AD VITAM AETERNAM mit dem Album nicht, dennoch lässt es mich positiv dem Zweitwerk der Band entgegen blicken.

Veröffentlichungstermin: 12.07.2004

Spielzeit: 46:17 Min.

Line-Up:
Aurélien GUYOT d’AMFREVILLE: Bass

Jean SUIRE: Gitarre

Nicolas JOYEUX: Schlagzeug

Cathy BONTANT: Keyboard

Céline de KERLIVIOU: Gesang

Fabien LONGEOT: Gitarre & Gesang

Produziert von Jean-Marc Delavallee
Label: Karmageddon Media

Homepage: http://aeternam.free.fr

Tracklist:
01. Bitterness

02. Picture of Dorian Gray

03. Dementia

04. Phoney Icons

05. In The Throes of Apocalypse

06. Les Meandres de L’Ame

07. Abstract Senses

08. The Grievous Musician

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