blank

SEPULTURA: The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart

SEPULTURA liefern mit ihrem dreizehnten Album ihr kompaktestes und auch bestes Album der letzten Jahre ab. Stilistisch bleibt die Band dem Sound der letzten Jahre treu, allerdings in entschlackter Form und mit mehr Mut zum Gaspedal.

Unnützes Wissen zum neuen SEPULTURA-Album:

– Der Albumtitel enthält so viele Wörter wie alle Alben davor bis einschließlich Chaos A.D. zusammen.

– Das Album enthält dafür aber so wenige Songs wie kein Album seit Arise.

– Mit diesem Album haben SEPULTURA mehr Alben ohne Max Cavalera veröffentlicht als mit ihm.

Nicht ganz so unnützes Wissen zum neuen SEPULTURA-Album:
Nach Dante XXI und A-Lex haben SEPULTURA sich auch für The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart Inspiration von einem Klassiker geholt, dieses Mal war es der Film Metropolis aus dem Jahr 1927. Allerdings diente das Werk nur als lose Inspiration zu den Texten, welche sich kritisch mit Themen wie den Schattenseiten der technischen Entwicklung und Religion auseinandersetzen.

Der Opener Trauma Of War ist ein kurzer heftiger Schlag in die Fresse. Rasant und mit einem brachial keifenden Derrick Green machen SEPULTURA hier keine Gefangenen. Ein düsteres Cello eröffnet The Vatican, Glockenschläge und andere Soundeffekte kommen dazu, bis nach etwas über einer Minute die Band übernimmt. Erneut sind SEPULTURA hier ziemlich schnell unterwegs. Für mich eine begrüßenswerte Änderung, da mir auf Kairos ein bisschen zu wenig schnelles Gehämmer vertreten war. Gegen Ende gibt es hier auch ein flottes Solo von Andreas Kisser zu hören.

Impending Doom ist dann der erste Ausflug ins Mid-Tempo, eine fiese, brachiale Walze, bei der Derrick sich so richtig auskotzt. Beim wieder etwas schnelleren Manipulation Of Tragedy setzen SEPULTURA auf das gute alte Tribal-Drumming, was den Song zusätzlich zum teilweise schon Death-Metal-mäßigen Riffing antreibt. Tsunami bewegt sich wieder eher im Mid-Tempo, allerdings nicht ganz so brutal wie Impending Doom, dafür wieder mit einigen Soli von Andreas Kisser. Ein klassischer Mid-Tempo-Banger à la SEPULTURA. The Bliss Of Ignoarants geht in eine ähnliche Richtung, ist allerdings wieder ein Stück heftiger und kann erneut mit Tribal-Drumming aufwarten.

Grief ist das langsamste Stück des Albums und pendelt zwischen ruhigen Passagen und zwar ebenfalls langsamen, aber heftigen Passagen. Ein Song, der allerdings wohl ausschließlich im Album-Kontext funktionieren wird, hier aber gut rein passt. The Age Of The Atheist und Obsessed sind weitere Up-Tempo-Kracher, während der Rausschmeißer Da Lama Ao Caos wieder auf Tribal-Rhythmen setzt. Außerdem ist der Text komplett in portugiesisch, was dem speziellen Feeling des Songs sehr gut zu Gesicht steht. Das sollten SEPULTURA mal öfter machen.

Insgesamt ist The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart trotz des langen Titels das kompakteste SEPULTURA-Album seit einer Weile. Stilistisch bleiben die Brasilianer auf dem Pfad, den sie mit den letzten Alben schon beschritten haben, allerdings eben in entschlackter Form und mit mehr Mut zum Gaspedal. Die Mischung stimmt auf Album Nummer dreizehn. Alle, die mit den letzten SEPULTURA-Alben bereits etwas anfangen konnten, werden auch The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart ins Herz schließen. Für mich persönlich handelt es sich hier um das mit Abstand stärkste Album der Derrick-Green-Ära, zumindest auf die mir bekannten Alben bezogen. Ein großartiges Werk mit dem Charme eines Vorschlaghammers, geschwungen von einem Capoeira-Kämpfer, welches die Vorfreude auf die Tour mit FLOTSAM AND JETSAM nächstes Jahr noch weiter steigert.

Veröffentlichungstermin: 25.10.2013

Spielzeit: 47:09 Min.

Line-Up:
Derrick Green – vocals
Andreas Kisser – guitars
Paulo Jr. – bass
Eloy Casagrande – drums

Produziert von Ross Robinson
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.sepultura.uol.com.br
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/sepultura

Tracklist:
01. Trauma Of War
02. The Vatican
03. Impending Doom
04. Manipulation Of Tragedy
05. Tsunami
06. The Bliss Of Ignorants
07. Grief
08. The Age Of The Atheist
09. Obsessed
10. Da Lama Ao Caos

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner