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TROLLFEST: Flamingo Overlord

TROLLFEST sind seit 2003 das Sauf-Party-Spass-Ventil eines Konglomerats renommierter norwegischer Black Metaller, die sonst bei Bands wie PANTHEON I, SARKOM oder gar BORKNAGAR aktiv sind. Saufsongs über Jägermeister und besoffene Trolle weichen auf dem neunten Album dem Symbol hispanischer Vorgärten der USA: dem Flamingo. Das aktuelle Bandfoto – ein Warnhinweis im Sinne von “Don’t skip leg day” und “Creme dich beim Sonnen ein”? Nein, es sind die Bandmitglieder mit rosaroten Flamingo-Stelzbeinen. Vor dem geistigen Auge sieht man bereits rosarote Festivalszenen, die sonst von einer Band wie ROMPEPROP ausgelöst werden, aufziehen – die Gummiflamingos werden den Trinkhorn-Wikingern eindeutig das Leben schwer machen. 

Technisch versiert mit einem Ausfallsektor

Trotz der rosaroten Lustigkeit wissen TROLLFEST sehr wohl, wie man handwerklich gute Musik erschafft. Schmissige Beats, eingängige Leads – die Parallelen zu neueren KORPIKLAANI und ALESTORM (dort gibts ja einfach Piraten statt Flamingos) sind nicht von der Hand zu weisen. Die ALESTORM-Affinität zu älteren Videogame-Soundtracks haben TROLLFEST ebenfalls für sich entdeckt – so gibt es im Anspieltipp “Flamongous” Super Marioland-Samples aus der NES-Zeit, die die Norweger gewandt in das Gesamtbild einflechten. Der einzige Ausfallsektor bei TROLLFEST 2022 ist leider der Gesang – zu gepresst und erzwungen klingt er auf “Flamongous”, um den nüchternen Hörer zu begeistern. In dieser Hinsicht fallen die Norweger hinter den Kollegen KORPIKLAANI und ALESTORM (noch) zurück, sofern man sich nicht jenseits der Null-Promillegrenze aufhält. 

Mucke für die nächste Bad Taste-Party

TROLLFEST schaffen mit “Flamingo Overlord” Mucke für die nächste Bad Taste-Party (da dürften dann auch SCOOTER nicht in der Playlist fehlen). Nicht jeder Song ist gleichermassen stark und die Qualität des Albums nimmt in der zweiten Hälfte ab, wer aber geschmacklich jenseits der gewohnten Sauflieder sein will, ist mit dem Flamingo-Thema mehr als bedient. So gibt es halt Sangria statt Met und im Vollrausch findet man eh keine Gegenargumente mehr gegen TROLLFEST. Ein Album für die A(lkohol)-Liga…

Veröffentlichungsdatum: 27.05.2022

Spieldauer: 41:58

Label: Napalm Records

Website: https://www.trollfest.com

Line Up
Mr. Seidel (PANTHEON I) – Gitarren
Trollmannen – Vocals
Drekka Dag – Saxofon
Lodd Bolt (SARKOM) – Bass
Fjernkontrollet – Akkordeon, Synths
Bjørn Dugstad Rønnow (BORKNAGAR) – Drums
Fabio Grimdrap – Gitarren
Trollbank – Bouzouki

TROLLFEST  “Flamingo Overlord” Tracklist

1. Dance Like a Pink Flamingo (Lyric-Video bei YouTube)
2. All Drinks on Me (Video bei YouTube)
3. Flamongous
4. Twenty Miles an Hour (Video bei YouTube)
5. The Flamingorilla
6. Flamingo Libre (Video bei YouTube)
7. Piña Colada (Video bei YouTube)
8. Rule the Country
9. The Way You Earn Your Drinks
10. Overlords Have Feelings
11. Bob Venke

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