Post Rock ist cool. Aber auch ein böses Wort. Warum genau das so ist, weiß ich nicht; vielleicht, weil der Pssst-Rock zu einer Art Sammelbecken abertausender Bands geworden ist, die irgendwie irgendwann mal (athmo-) sphärische Musik geschrammelt haben. Um in jenem Pool meist durchweg guter Bands oben zu schwimmen, brauchts gute Ideen und genug Können, Musik ohne Gesang charakterstark spielen zu können – in der Hoffnung, dass die ganze Suppe beim Hörer hängen bleibt.
Bisher haben das nur eine handvoll außergewöhnlicher Bands geschafft, Wiedererkennungswert kommt eben nicht von ungefähr: gemeint sind die großartigen GRAILS, die Kollegen TIDES FROM NEBULA oder EXPLOSIONS IN THE SKY, um eine Auswahl derer zu nennen.
Der Liste kann ein neuer Name hinzugefügt werden: TOUNDRA, eine Post Rock – Verzeihung – Instrumental Rock-Band aus Spanien, die die subpolare Kälte und raue Schönheit der Tundra musikalisch perfekt (wirklich perfekt!) umsetzt: Tchod ist als Opener absolut passend gewählt, Akustik geht langsam in brachialere Gefilde über und macht neugierig auf den Rest, der so mystisch klingt, wie es der Name erahnen lässt: klirrend kalt (Magreb), lagerfeuerknisternd (Völand), wild (Koschei), urig und gemütlich (Zanzibar), umwerfender hätte man es sich nicht wünschen können.
(II) wird zum vertonten Flug über nordische Kälteregionen – großes Kino, lasst euch verzaubern!
Veröffentlichungstermin: 14.02.2012
Spielzeit: 40:21 Min.
Line-Up:
Alberto Tocados – bass, tampura
Alex Pérez – drums, percussion
Esteban Jiménez – guitar, acoustic guitar
Victor García-Tapia – guitar
Label: Aloud Music / Basement Apes
Homepage: https://www.facebook.com/toundraband
Mehr im Netz: http://www.myspace.com/toundraband
Tracklist:
1. Tchod
2. Magreb
3. Zanzibar
4. Völand
5. Danubio
6. Koschei
7. Bizancio