THE ATLAS MOTH: A Glorified Piece Of Blue-Sky

Ein starkes Debüt und ein bizarrer Trip für Freunde von MINSK, RWAKE und US CHRISTMAS.

Wer sich fragt, wer der Dealer sein könnte, der Blake Judd von NACHTMYSTIUM mit den Drogen für seine unkonventionellen Schwarzmetall-Trips versorgt, ich glaube, ich habe die Antwort gefunden. Er spielt bei den Stoner-Sludge-Weirdos THE ATLAS MOTH. Als Gegenleistung dürfen THE ATLAS MOTH ihre Platten in den USA auf Blakes Label und in Europa über CANDLELIGHT RECORDS an Freunde von bizarren Drogentrips loswerden. Und wer weiß, vielleicht ist in den Alben auch ein wenig von den Substanzen enthalten, die THE ATLAS MOTH selbst konsumieren. Einfach mal das Booklet rauchen und schauen, was dann passiert.

A Glorified Piece Of Blue-Sky ist in jedem Fall eine Bereicherung für die hauseigene Sammlung. THE ATLAS MOTH sind weder richtig böse und nihilistisch, noch übermäßig verspielt und abschweifend, sondern genau in der Mitte. Natürlich, A Glorified Piece Of Blue-Sky ist ein Debütalbum, kein bis zur Perfektion entwickeltes, übermäßig anspruchsvolles Werk. Viel mehr gehen THE ATLAS MOTH relaxt und manchmal sogar wütend ans Werk, rocken aber immer breitbeinig und äußerst bekifft. Das heißt, es gibt keine strengen Arrangements, keine durchkomponierte Ernsthaftigkeit, sondern Dreck und Schmutz, stets ganz willkürlich und überraschend.

Es dauert seine Zeit, bis THE ATLAS MOTH in Fahrt kommen und mit ihren Exzessen in Songformat auch dich mitreißen, aber auch so geht eine gewisse Faszination von ihrem Debütalbum aus. Spätestens aber ab der zweiten Hälfte von Grey Wolves und dem teils sehr epischen Our Sun, Our Saviour schließt man die kaputte Formation irgendwie in sein Herz. Auch trotz dem üblen Geschrei, den chaotischen Riffs, den derben Grooves, denn immer wieder gibt es Momente kruder Harmonie zu erleben, in der auch überraschend guter klarer Gesang zum Tragen kommt, man höre nur den Titelsong, One Amongst The Wheat Fields, und Jump Room To Orion…, vor allem aber die abschließende Großartigkeit …Leads To A Lifetime On Mercury.

Was bleibt ist ein Album, das zwischen erdigem Stoner-Sludge à la MINSK und RWAKE und Soundscapes im Stil von US CHRISTMAS pendelt. Spannend, ordentlich produziert, eigenständig, bizarr und für Genrefreunde nicht zu überhören. THE ATLAS MOTH ist eine gehörige Überraschung gelungen. Um zu den Großen im LSD- und Marihuana-Zirkus zu werden, müssen die fünf US-Amerikaner aber noch am Ball bleiben. Dennoch, reinhören und sich gehen lassen ist im Falle A Glorified Piece Of Blue-Sky nicht nur erlaubt, sondern auch ausdrücklich erwünscht.

Veröffentlichungstermin: 21. September 2009

Spielzeit: 49:47 Min.

Line-Up:
David – Guitar, Vocals
Stavros – Guitar, Vocals
Alex – Bass, Backing Vocals
Anthony – Drums
Andrew – Synth, Guitar, Backing Vocals

Label: Candlelight Records
MySpace: http://www.myspace.com/theatlasmothband

Tracklist:
1. A Night In Venus´ Arms
2. A Glorified Piece Of Blue-Sky
3. Grey Wolves
4. Our Sun, Our Saviour
5. Extraordinay Claims Require Extraordinary Evidence
6. One Amongst The Wheat Fields
7. Jump Room To Orion…
8. …Leads To A Lifetime On Mercury

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