SPELLSINGER: Embryonic Puppet Show (Eigenproduktion)

Diese beiden angesprochenen Schwachstellen mindern das Hörerlebnis nur ein wenig und „Embryonic Puppet Show“ bleibt dennoch ein passables Stück abwechslungsreichen Power Metals (von der Ballade über knackige Midtempostücke bis hin zu rasanten Thrashparts ist alles enthalten), welches sicherlich viele Freunde finden wird.

Die süddeutsche Formation SPELLSINGER ist nun auch schon ein paar Jährchen in der Szene aktiv, konnten bislang aber noch nicht für großes überregionales Aufsehen in der selbigen sorgen. Dies sollte sich nun mit der aktuellen Eigenproduktion „Embryonic Puppet Show“ schleunigst ändern.

In einer erstklassigen Aufmachung mit insgesamt 16 enthaltenen Stücken (davon fünf als Bonustracks) bringen SPELLSINGER ihren Silberling unter das bangende Volk. Auch die Mucke braucht sich vor der Aufmachung nicht verstecken. Grob betrachtet kann das Quintett in die Power Metal-Schublade gesteckt werden, jedoch brechen SPELLSINGER desöfteren in die Thrash-Richtung und atmosphärisch-proggige Ecke aus, was sehr zur Abwechslung der CD beiträgt. Dabei wissen SPELLSINGER ihre eingängigen Tracks sehr gut zu arrangieren und packen allerhand Metal-Elemente in die Kompositionen, ohne dass diese aufgesetzt oder überladen wirken. Sehr geil sind zudem die zahlreichen Keyboard-Untermalungen, die fernab vom typischen Metal-Keyboard-Gedudel liegen und mehr auf atmosphärischen Bombast legen. Aber nicht nur das Keyboardspiel beherrscht Christian Summ. Er sorgt zudem für Black Metal-artiges Gekreische und Death Metal-Growls, was optimal als Gegensatz zu den fast ein wenig zu seichten Vocals von Charly Gak passen.

Ja, da hätten wir auch schon den ersten Schwachpunkt von „Embryonic Puppet Show“ aufgegriffen. Der Gesang ist mir einfach einen Tick zu harmlos für die recht kraftvolle Musik. Etwas mehr Härte in der Stimme hätte dem Gesamtwerk noch besser gestanden. Charly ist zweifelsohne ein guter Sänger, würde von seinem Timbre jedoch eher zu einer knackigen Hardrock-Combo passen. Aber egal, man gewöhnt sich mit der Zeit daran und zudem hat die Band noch den Christian, der die Veröffentlichung härtetechnisch aufpeppt. Die zweite Schwachstelle ist, dass SPELLSINGER auf „Embryonic Puppet Show“ einen Drumcomputer verwendet haben. Dieser wurde zwar vom spielerischen her gesehen ordentlich programmiert, jedoch wirkt der Drumcomputer in Sachen Sound etwas steril. Ein Drummer aus Fleisch und Blut (den die Band ja hat) hätte der CD noch mehr Leben eingehaucht.

Diese beiden angesprochenen Schwachstellen mindern das Hörerlebnis nur ein wenig und „Embryonic Puppet Show“ bleibt dennoch ein passables Stück abwechslungsreichen Power Metals (von der Ballade über knackige Midtempostücke bis hin zu rasanten Thrashparts ist alles enthalten), welches sicherlich viele Freunde finden wird.

Zu bestellen gibt es den value for money-Silberling für schlappe 11,50 Euro (inkl. P/V) bei:

Christian Summ

Spaltbrunnengasse 5

78727 Oberndorf a. N.

Spielzeit: 66:37 Min.

Line-Up:
Charly Gak – vocals

Nicolas John – guitars

Stefan Helbing – bass

Christian Summ – keyboards, vocals

Robin Heaton – drums

Produziert von C. Andreszka & Spellsinger
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.spellsinger.de

Email-Adresse der Band: info@spellsinger-thejourney.de

Tracklist:
gattaca

embryonic

dead e.p.s.

reach out for my hand

inside black

cryonic

rebirth

the visible human

shadow

superhuman – the zarathustra project

puppet show

kiss from a rose (bonus)

eye for an eye (bonus)

the journey (bonus)

walls of pelligrew (bonus)

the living daylights (bonus)

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