SLECHTVALK: At The Dawn Of War

Der niederländische Black/Viking Metal tritt nicht nur fleißig das Gaspedal durch, sondern macht sich auch atmosphärisch schleppende Zwischenparts und bedächtig vorgetragene Frauenvocals zu Nutze.

Die niederländischen Ornithologen von SLECHTVALK, die ihren Namen dem Wanderfalken (Falco peregrinus) verdanken, stutzen dem Black/Viking Metal die Flügel, indem sie auf ihrem dritten Longplayer At The Dawn Of War nicht nur fleißig aufs Gaspedal drücken, sondern sich auch mit fremden Federn in Form von atmosphärisch schleppenden Zwischenparts und bedächtig vorgetragenen Frauenvocals schmücken.

Den Auftakt macht aber ein geflötetes Intro, das von filmreifen Samples und Synthies mit klappernden Pferdegeschirr, Hufgetrampel und Nüsterngeschnaube abgelöst wird und schließlich in den ersten Song eingaloppiert. Call To Arms vereint dann auch alles, was SLECHTVALK zu bieten hat: Schwarzmetallische Schrammelgitarren, die sich mit Akustikpassagen und deathigen Übergängen ablösen, typische Black Metal-Voclas, die von einem einstimmigen, cleanen Chor und Frauenvocals ergänzt werden, und ein Dreikampf zwischen Härte, Raserei und Melodie. Dieses Duell ist für den Hörer durchaus mit Spannung zu verfolgen. Vor allem, wenn sich die einzelnen Songelemente nacheinander in Reih´ und Glied aufstellen, wird ein interessantes Klangbild gezeichnet. Bei der Überlagerung etwa von treibender Doublebass und cleanen Vocals geht das Ganze dann aber doch ins Auge. Zumindest beim ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Kontrahenten beschleicht einen das Gefühl, als würde der ganze Song an den beinahe entspannt vorgetragenen Vocals vorbeirauschen. In den nachfolgenden Passagen, gelingt es SLECHTVALK besser, diese Elemente zu verbinden und auch parallel zu nutzen. Vor allem die Vocals der weiblichen Mitstreiterin Fionnghuala fügen sich gut ins Gesamtkonzept ein.

Besonders gut ist den Niederländern das Wechselspiel zwischen Melodie und Härte gelungen, was sich vor allem im Duett von Knüppelpassagen und verspielten Lead-Melodien abzeichnet. Auch die Krächz-Vocals tragen ihren Teil dazu bei, wenngleich sie auf Dauer etwas zu eintönig sind (was im Übrigen auch auf die cleanen Vocals zutrifft). Daran könnten SLECHTVALK noch arbeiten. Ansonsten gibt es kaum noch Kritik geltend zu machen! At The Dawn Of War ist ein über die gesamte Spielzeit unterhaltsames Album, das dem Hörer immer wieder den einen oder anderen Leckerbissen verabreicht. Seien es die rasanten Passagen, die einem Sturzflug ähneln, das energische Gekrächze, die verlockenden Balz-Rufe der weiblichen Vocals oder die einnehmenden Melodien, die einer eleganten Flugakrobatik gleichen.

Veröffentlichungstermin: 24.05.2005

Spielzeit: 51:52 Min.

Line-Up:
Shamgar – Guitars & Vocals

Othar – Guitars, Flute & Vocals

Nath – Bass

Grimbold – Drums

Fionnghuala – Soprano & Flute

Hydrith – Keyboards

Produziert von Martin Groeneveld
Label: Fear Dark

Homepage: http://www.slechtvalk.com

Email-Adresse der Band: info@slechtvalk.com

Tracklist:
1. From Out Of The Mist We Came Forth

2. Call To Arms

3. Mortal Serenity

4. On The Eve Of Battle

5. Besieged

6. The Spoils Of Treason

7. Thunder Of War

8. Black Raven Death

9. Desertion

10. Under A Moonlit Sky

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