SEVEN SERAPHIM: Believe In Angels

Leute die die ersten Scheiben von RACER X lieben, schon zum Frühstück THE GREAT KAT hören oder aber sich die Zeit nehmen eine Platte mehrmals anzuhören dürften mit „Believe in angels“ eine Menge Spaß haben.

Oh je, jetzt fangen die Amis auch noch damit an. Sie haben sie alle, die CDs von MALMSTEEN, STRATOVARIUS, RHAPSODY und Co und landen passender Weise noch bei einem italienischen Label. Und sie haben einen kaputten CD-Player. Anders kann ich es mir kaum erklären warum die ganze CD so extrem schnell klingt. Mit dem überzogen rasanten Gitarrenspiel und den oft schmerzhaft hohen Vocals klingt „Believe in angels“ so als würde mein Player zu schnell laufen. Oder doch der von SEVEN SERAPHIM und sie haben unter diesen Voraussetzungen ihre Idole nachgedudelt.

Aber dieser erste Eindruck legt sich schnell wieder wenn man die CD öfters gehört hat. Musikalisch gibt es überhaupt nicht zu meckern, alle sind extrem fit an ihren Instrumenten und speziell Gitarrist Andrew Szugs fiedelt sich den Wolf. Allerdings hebt er sich, abgesehen von dieser irrsinnigen Geschwindigkeit, kaum von den üblichen Musikhochschul-Absolventen ab. Jedes Solo kann man nachsummen weil man so was schon bei McALPINE, VAI, SATRIANI und Co zur Genüge gehört hat, nur dort eben mit etwas mehr Gefühl statt im Turbowahn. Und das ist wirklich schade, es gibt viele tolle Ideen zu entdecken auf dieser CD die eben total untergehen weil sie gleich wieder vorbei sind. Schon im Opener zeigen die Herren dass sie durchaus Humor haben und sich längst nicht so ernst nehmen wie es beim ersten Durchlauf den Eindruck macht.

„Anastasia“, „Lady Jane“, das Malmsteenige „Dance in the red“ oder die Ballade „The rain keeps falling“ sind anspruchsvolle Songs die im etwas gemäßigten Tempo eine noch stärkere Ausstrahlung hätten. Zieht man das Intro, die zwei klassischen Zwischenspiele und das ja so dringend nötige Instrumental ab bleibt bei den mageren 38 Minuten nicht mehr viel übrig, da hätte ich mir noch 2-3 Songs mehr gewünscht. Schade, für die musikalische Umsetzung und die paar wirklichen „Lieder“ gehen die Daumen klar nach oben. Die überzogene Selbstdarstellung der Musiker nervt etwas, macht das Album aber auch interessant. Leute die die ersten Scheiben von RACER X lieben, schon zum Frühstück THE GREAT KAT hören oder aber sich die Zeit nehmen eine Platte mehrmals anzuhören, das musikalische Potential bei SEVEN SERAPHIM ist jedenfalls beachtlich, dürften mit „Believe in angels“ eine Menge Spaß haben. Der erste Nerv-Faktor verschwindet schnell und macht Platz für Begeisterung.

Spielzeit: 38:21 Min.

Line-Up:
Greg Hupp – Vocals

Andrew Szucs – Guitars

Chris Simpson – Bass

Brian Harris – Drums

Produziert von Jeff Higgens, Vic Fay, Andrew Szucs
Label: Scarlet Records

Tracklist:
1. Atmosphere Collide

2. Anastasia

3. Lady Jade

4. Song Blaque

5.Dance In The Red

6. The Discordant

7. The Rain Keeps Falling (Thru Rose Coloured Glass)

8. Cyanide By Moonlight

9. The Hand That Feeds

10. A Prayer For The Innocents

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