PATHFINDER: Beyond The Space, Beyond The Time

Wenn RHAPSODY OF FIRE und DRAGONFORCE Kinder zeugen könnten, würden sie klingen wie dieses Album.

Obwohl es sich bei Beyond The Space, Beyond The Time um das Debüt der polnischen Band handelt, klingt vieles vertraut. Denn wenn RHAPSODY OF FIRE und DRAGONFORCE gemeinsam Kinder zeugen könnten, würden sie klingen wie dieses Album. Opulente Orchester-Arrangements treffen auf Hochgeschwindigkeits-Melodic-Metal mit kitschigen Keyboards. Das Ergebnis erinnert im ersten Moment an HELLOWEEN-LPs bei 45 Umdrehungen pro Minute. Dazu passt auch der stellenweise unmenschlich hohe Männergesang. Trotz der opulenten Chöre und der vielschichtigen Instrumentierung entwickelt die Musik jedoch nicht einmal ansatzweise so viel Druck wie waschechte Knüppelbands der Marke DARK ANGEL. Fans von drachenlastigem Hollywood Metal dürfte das freilich wenig stören.

Sobald man sich an das fast schon hektische Geschehen gewöhnt hat, entfaltet sich eine Klangwelt voller Drachen, Helden und Songtiteln, die das Wort of enthalten. Die straffe Produktion raubt der Rhythmusgruppe freilich jegliche Dynamik, dafür gibt es variablen Gesang, wobei als Gäste die Sopranistin Agata Lejba-Migdalska sowie der LABYRINTH-Frontmann Roberto Tiranti zusätzliche Farbtupfer beisteuern. Umrahmt werden die zehn Song von zahlreichen, klassisch angehauchten Ein- und Überleitungen, wie man sie von RHAPSODY OF FIRE kennt. Qualitativ können PATHFINDER dabei mühelos mit den letzten Alben ihrer italienischen Vorbilder konkurrieren.

Über weite Strecken drücken PATHFINDER kräftig aufs Gaspedal bzw. die Doublebassdrum, dazu solieren Gitarren und Keyboards immer wieder um die Wette. Es bleibt in den teilweise überlangen Songs aber noch Raum für epischere Passagen, so sticht beispielsweise der getragene Refrain von Sons Of Immortal Fire heraus. Bei allen textlichen und stilistischen Parallelen bietet Beyond The Space, Beyond The Time immerhin genug Eigenständigkeit im Songwriting, so dass das Zielpublikum keine reine Kopie, sondern eine solide Ergänzung für ihre bestehende CD-Sammlung geboten bekommt. Wer eine tägliche Dosis Drachengeschredder benötigt, sollte die CD eigentlich auf Rezept bekommen. Und wäre der Bombast besser dosiert und die Melodien griffiger ausgearbeitet, würde es zu mehr als diesem Nischen-Tipp reichen.

Veröffentlichungstermin: 18.03.2011

Spielzeit: 71:51 Min.

Line-Up:

Simon Kostro: Gesang
Arkadiusz E. Ruth: Bass
Karol Mania: Gitarre
Gunsen: Gitarre
Kamil Ruth: Schlagzeug
Slavomir Belak: Keyboard

Produziert von Arkadiusz E. Ruth und Karol Mania
Label: Sonic Attack

Homepage: http://www.pathfinderband.com

MySpace: http://www.myspace.com/pathfinderband

Tracklist:

1. Deep Into That Darkness Peering…
2. The Whisper Of Ancient Rocks
3. Vita Reducta: Through The Portal
4. Pathway To The Moon
5. All The Mornings Of The World
6. The Demon Awakes
7. Undiscovered Dreams
8. The Lord Of Wolves
9. Sons Of Immortal Fire
10. Stardust
11. Dance Of Flames
12. To The Island Of Immortal Fire
13. Beyond The Space, Beyond The Time
14. What If…

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