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OCEANS: Hell Is Where The Heart Is – Part I: Love [EP]

OCEANS bleiben produktiv wie eh und je, ohne an Kreativität einzubüßen: “Hell Is Where The Heart Is” bemüht sich, dem eigenen Sound treu zu bleiben, und schafft es dabei doch mit Gewohnheiten zu brechen.

Über Durststrecken muss sich im Fanlager von OCEANS niemand beklagen. Ein Album und nun schon die vierte EP innerhalb von drei Jahren sind eine Hausnummer – und entsprechen vielleicht sogar ein wenig dem Zeitgeist. Wenn man etwas zu sagen hat, dann muss es raus und nicht monatelang in irgendeiner Schublade versauern. Womöglich hat man sich auch deshalb für einen reinen Digital-Release entschieden, der zudem mit offenen Karten spielt: Das gesprochene Intro „Love“ erklärt kurz und bündig das Konzept aus Liebe, Schmerz und Hoffnung, bevor „Hell Is Where The Heart Is – Part I: Love“ drei Tracks lang die damit verbundenen Emotionen ergründet.

Das allein liest sich noch nicht sonderlich außergewöhnlich, knüpft musikalisch allerdings an die vorherigen Werke der Band an, die schon in der Vergangenheit die innere Zerrissenheit durch eruptive Arrangements und melancholische Gesangslinien gut einfangen konnten. Als Basis dient eine recht moderne Mixtur verschiedenster Genres, die sich vornehmlich bei Nu Metal à la KORN bedient, um Klangfarben des Death, Dark und Alternative Metal hinzuzuaddieren. „Awakening“ setzt beispielsweise auf diese Weise Growls und massiv-groovende Riffs einem nachdenklichen, aber ungemein eingängigen Refrain entgegen. „Sulfur“ startet dagegen mit Blast Beats durch, bevor die Rhythmusfraktion ein wenig SLIPKNOT durchschimmern lässt, und bricht dann in der zweiten Hälfte überraschend ein, um in einem zähfließenden, fast schon verzweifelten Schlussakt sein Ende zu finden.

OCEANS brechen bewusst mit Gewohnheiten

OCEANS bemühen sich merklich, auch innerhalb kompakter Songstrukturen mit Gewohnheiten zu brechen. Diese Experimentierfreude zahlt sich aus, da auch das ruhig beginnende „Skin“ die Akustikgitarren schließlich gegen den Verstärker eintauscht, um dem beinahe versöhnlich beginnenden Stück eine groteske Wendung zu verpassen. Das ist mutig, das ist authentisch und angesichts des gegenwärtigen Veröffentlichungstempos der Band nicht von vornherein selbstverständlich. Auf diese Weise holt „Hell is Where The Heart Is – Part I: Love“ deutlich mehr aus dem altbekannten Konzept heraus, als wir erwartet hatten. Ein Glück also, dass wir uns auch diesmal wohl auf keine allzu lange Durststrecke einstellen müssen, schließlich verrät uns ja der Titel schon, dass die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist.

Veröffentlichungstermin: 14.01.2022

Spielzeit: 12:50

Line-Up

Timo Rotten – Vocals, Guitar
Patrick Zarske – Guitar
Thomas Winkelmann – Bass
J.F. Grill – Drums

Label: Nuclear Blast

Homepage: https://oceansofficial.com/
Facebook: https://www.facebook.com/oceansofficialDE

OCEANS “Hell Is Where The Heart Is – Part I: Love” Tracklist

1. Love
2. Awakening (Video bei YouTube)
3. Sulfur (Video bei YouTube)
4. Skin

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