MACHINAE SUPREMACY: Overworld

Wer auf modernen, mitunter poppigen Metal steht, sollte dieser Band eine Chance geben. Man muss nicht zwingend ein Videospiel-Nostalgiker sein, um die Musik von MACHINAE SUPREMACY zu mögen, auch wenn für solche die Musik der Schweden natürlich besonders reizvoll ist.

MACHINAE SUPREMACY können für sich in Anspruch nehmen, das Genre des SID Metals begründet zu haben – die Zusammenführung von Metal und Videospiel-Musik, unter Verwendung des im guten alten C64 eingebauten SID-Soundchips. Kurioserweise spielte der SID auf Redeemer, dem Einstand beim finnischen Label Spinefarm, dann aber zugunsten der Gitarren eine eher untergeordnete Rolle. Bereits im Interview zu jenem Album kündigten die Schweden aber an, dass der SID – neben der markanten Stimme von Sänger Robert Stjärnström das entscheidende Trademark der Band – auf dem nächsten Album wieder mehr in den Vordergrund treten werde, ohne aber die metallischen Gitarrenriffs zu sehr in den Hintergrund zu drängen.

Demnach birgt Overworld eigentlich keine Überraschungen, sondern genau das, was man nach diesen Ankündigungen erwarten konnte. Wohlig vertraute SID-Sounds erwecken in einem als Kind der Achtziger und frühen Neunziger eine starke Nostalgie. Gleichzeitig klingen aber die Gitarren noch druckvoller als auf dem letzten Album. Was aber bereits beim Opener und Titelsong vor allem auffällt, sind die besseren Arrangements und das harmonische Zusammenspiel von SID und Gitarren. Vermehrt sind auch von den Gitarren stark an Videospielmusik erinnernde Singlenote-Riffs zu hören, anstatt dies nur dem Synthesizer zu überlassen.

Overworld ist ein Hort von flott nach vorne rockenden Ohrwürmern. Neben dem Titelsong seien hier Need For Steve, Truth Of Tomorrow oder Radio Future beispiel haft erwähnt. Die besondere Stärke der Band liegt aber nach wie vor darin, eben nicht nur solche Gute-Laune-Musik zu bieten, sondern ernstzunehmende Rockmusik mit Tiefgang, wie es in den etwas ruhigeren und melancholischen Momenten des Albums der Fall ist. Herausragend: Dark City, welches mit einem überaus gefühlvollen und eingängigen Gitarrensolo aufwarten kann.

Dass der Spaß aber ganz und gar nicht zu kurz kommt, wird durch eine Coverversion von Plastikpop-Ikone BRITNEY SPEARS sichergestellt: Gimme More (Sid) ist ein netter Pop-Metal-Song, den man sich sogar anhören kann.

Wer auf modernen, mitunter poppigen Metal steht, sollte dieser Band eine Chance geben. Man muss nicht zwingend ein Videospiel-Nostalgiker sein, um die Musik von MACHINAE SUPREMACY zu mögen, auch wenn für solche die Musik der Schweden natürlich besonders reizvoll ist.

Veröffentlichungstermin: 28.03.2008

Spielzeit: 52:19 Min.

Line-Up:
Robert Stjärnström – Gesang
Johan Hedlund – Bass
Jonas Rörling – Gitarre
Tomas Nilsén – Schlagzeug
Andreas Gerdin – SID und Keyboards
Label: Spinefarm Records

Homepage: http://www.machinaesupremacy.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/machinaesupremacy

Tracklist:
1. Overworld
2. Need For Steve
3. Edge And Pearl
4. Radio Future
5. Skin
6. Truth Of Tomorrow
7. Dark City
8. Conveyer
9. Gimme More (Sid)
10. Violator
11. Sid Icarus
12. Stand

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