JOHN LEMKE: People Do

Die helfende Hand von POPPY ACKROYD auf smooth-elektronischen Solopfaden.

Kürzlich war er noch live die helfende Hand von POPPY ACKROYD, schon hat Komponist, Soundkünstler und Soundtrackschreiber JOHN LEMKE sein erstes Album parat. Der Gesamteindruck des Werks ist genauso breitgefächert wie die Entstehung von People Do: Aufgenommen wurde das Album über zwei Jahre hinweg in Glasgow, Berlin, Bristol und Helsinki. Und stilistisch geht es auch in verschiedene Richtungen. Mal klingt das kompakte Album nach Lounge-Musik, mal nach smoothem, elektronischem Jazz und schließlich wieder ein wenig nach Trip Hop. Ein allumfassender Gesamteindruck ist leider nicht gegeben, aber JOHN LEMKE zeichnet verschiedene Bilder, unaufdringliche Soundlandschaften, bleibt immer stilvoll und mit einer klaren Vision. Aber am ehesten eignet sich People Do dann doch dazu, es im Hintergrund laufen zu lassen. Von der düster-urbanen Atmosphäre von beispielsweise SUBHEIM ist hier nichts zu spüren, von der visionären Herangehensweise von BOARDS OF CANADA auch nicht.

Manchmal hat JOHN LEMKE aber ein Händchen für schöne, traurige Stücke: Der Zweiteiler Dorothea beispielsweise klingt wie das einfangen einer einfachen Träne, ist ganz zärtlich und hat unter der simplen Fassade eine tragische Geschichte versteckt. Ivory Nights ist etwas ausufernder, abstrakter, endet dann aber doch recht gleichfömig. Shatterbox ist eher das Gegenteil davon, hat einen pulsierenden, schönen Jazzgroove und macht durch den Saxophoneinsatz eine Menge Boden gut. Derartige Stücke gibt es aber leider zu wenige auf People Do. JOHN LEMKE ist eben eher ein Soundtrack-Schreiber, einer der Stimmungen unterstreicht, zu zurückhaltend ist, um im Vordergrund zu stehen. Wer aber gerne zurückhaltende, stilvolle, aber unaufdringliche elektronische Musik mit vielen Facetten mag, kann reinhören, aber letzten Endes bleibt People Do doch zu subtil und unentschlossen, um nachhaltig begeistern zu können.

Veröffentlichungstermin: 19. Juli 2013

Spielzeit: 41:56 Min.

Line-Up:
JOHN LEMKE – Instrumente

Gastmusiker:
Kim Moore – Viola
Felipe Sumina – Tenox Saxofon

Produziert von JOHN LEMKE
Label: Denovali Records

Homepage: http://www.lostinsounds.com/
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/johnlemkemusic

Tracklist:
1. End Of Endless
2. Shatterbox
3. The Air Between
4. Dorothea (I)
5. Ivory Nights
6. Illuminations
7. Nolands
8. Dorothea (II)
9. When We Could

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