Das Artwork von "Grendel's Syster - Katabasis Into The Abaton"

GRENDEL’S SYSTER: Katabasis Into The Abaton / Abstieg in die Traumkammer

Es gibt Alben, die liebt man allein schon wegen des Artworks. “Abstieg in die Traumkammer” bzw. “Katabasis Into The Abaton” von GRENDEL’S SYSTER ziert ein Eichhörnchen auf einem Totenschädel, kämpferisch einen Knochen schwingend. Pilze gibt’s auch, Eulen seh ich null, aber dafür einen anderen schrägen Vogel. Und für eben solche machen GRENDEL’S SYSTER ja auch Musik, nämlich Folk Trad Metal/Hard Rock in bester SLOUGH-FEG-Tradition. Mit volle Lotte Mittelalter-Lyrics und Melodien, die damals mit Sicherheit niemand so gesungen hat, vorgetragen in purer Seriosität und aus vollem Halse. Und da die Band diesmal auch einen Bass dabei hat, ist das Ergebnis ganz schön geil!

Neun Lieder im etwas zu klarem, aber immer noch druckvollem Sound legen GRENDEL’S SYSTER hier vor. Wer eine Lust an verspielter deutscher Sprache hat, wird mit Liedern wie “Eberzahnhelm”, “Nachteulenschnabel” und der putzigen Ballade “Güldenes Schlüsselein (klemmt)” alles andere als enttäuscht, so dass die englischsprachigen Versionen gar nicht nötig sind, um das Album zu genießen. Aber die gibt es eben auch noch. Ich hatte erst Angst, dass die Aussprache des Englischen gar zu denglisch daher kommen würde, so war doch diese Angst ganz unbegründet. Auch und vielleicht gerade auf Englisch funktionieren die Lieder hervorragend, je nachdem ob man es eher verschrobener (deutsch) oder eher traditioneller (englisch) mag.

“Katabasis Into The Abaton” stellt das Einzigartige selbstbewusst in den Vordergrund

Das liegt selbstverständlich in erster Linie an der Musik. Man spürt, dass die Band nicht erst seit gestern zusammen Musik macht. Man hört die gute alte Epic-Metal-Schule in jedem Lick und jedem Riff, und Sängerin Caros Stimme ist deutlich gereift und trifft kraftvoll (fast) jeden Ton, ohne dabei eine perfekte Allerweltsstimme zu haben. Es ist ja sowieso dieses “(fast)”, das so manchem Connaisseur metallischer Klangkunst erst den letzten Kick gibt. Und ich bin da keine Ausnahme und unterstütze Caros größten Fan, Sarah von SMOULDER, wenn sie alle Sängerinnen und Sänger dazu ermutigt, das Besondere, Komische, Einzigartige in ihren Stimmen selbstbewusst in den Vordergrund zu stellen.

Das gilt natürlich auch für GRENDEL’S SYSTER als Ganzes: Die scheren sich offenbar einen Dreck um irgendeine Form von Image, lassen die Musik für sich sprechen, ohne dabei auch nur irgendwie billig oder platt zu klingen. Und scheinen auch sonst wirklich sympathisch und nahbar zu sein. Insofern dürfensich alle kauzigen Kauz-Metal-Liebhaber-Käuze aus Kauzhausen über diesen “Abstieg in die Traumkammer” ausgiebig freuen!

P.S.: Bei Bandcamp gibt es in der Digital-Version einen Bonustrack.

Spielzeit: 76:38 Min.

Veröffentlichung: 30.08.2024

Label: Cruz Del Sur

GRENDEL’S SYSTER  “Katabasis Into The Abaton” Tracklist

  • 1. Boar’s Tusk Helmet (Audio bei YouTube)
  • 2. The Plight of a Sorcerer
  • 3. Rose Arbor
  • 4. Night Owl’s Beak
  • 5. Golden Key (Won’t Fit)
  • 6. The Fire That Lights Itself
  • 7. In Praise of Mugwort
  • 8. Cosmogony
  • Deutsche Version
  • 1. Eberzahnhelm
  • 2. Die Bürde des Schwarzkünstlers
  • 3. Rosenhag
  • 4. Nachteulenschnabel
  • 5. Güldenes Schlüsselein (klemmt)
  • 6. Unentfacht Flammend
  • 7. Beifußweise
  • 8. Kosmogonie

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