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GRAND CADAVER: Madness Comes [EP]

Selbstverständlich war früher alles besser. Benzin war billiger, an Weihnachten gab es Schnee und Musik war noch wirklich handgemacht. Nostalgie ist ein wunderbarer Weg, den tristen Alltag mit etwas Farbe zu füllen und den Akku aufzuladen. Für GRAND CADAVER ist der Blick zurück aber mehr als nur Inspirationsquelle: Er ist quasi die Essenz, die „Madness Comes“ Leben einhaucht.

Dieser Rahmen, den sich die Band um die Gitarristen Stefan Lagergren (THE GRIFTED) und Alex Stjernfeldt (NOVARUPTA) gesteckt hat, klingt zunächst vertraut. Eine Quasi-Supergroup zusammen mit Bassist Christian Jansson (PAGANDOM), Drummer Daniel Liljekvist (DISRUPTED) und nicht zuletzt Mikael Stanne (DARK TRANQUILLITY), die dem Death Metal der alten Schule huldigt? Gab es ja seinerzeit schon mit BLOODBATH – und tatsächlich sind die dreckig-räudige Produktion und die schnörkellosen Songstrukturen gar nicht so weit weg von deren Debüt-EP „Breeding Death“ (1999).

Im Detail erst zeigt sich die Vielseitigkeit von GRAND CADAVER

Die Gitarren sägen im Titeltrack ungehalten drauf los, jaulen dann kurzzeitig auf, überlassen die Bühne aber meist Frontmann Mikael Stanne, dessen Reibeisen-Growls auch im klassischen Death Metal eine hervorragende Figur machen. Stanne wird nicht plötzlich zum Krümelmonster, sondern legt auch in den tiefsten Regionen Wert auf klare Artikulation.

Meist agieren GRAND CADAVER im gehobenen Midtempo, ziehen zwischendurch aber gerne Mal das Tempo an. „Staff Of The Oppressor“ streut ein paar giftige Blasts ein, dem bald darauf eine zäh-schleppende Rhythmusgitarre entgegengesetzt wird. Das baut Spannung auf, welche sich wenig später selbstverständlich entlädt – geradlinig, aber kurzweilig. Geht man ins Detail, ist „Madness Comes“ etwas vielseitiger, als es etwa BLOODBATH seinerzeit waren. In „Blood-filled Skies“ blitzen etwa kleine Thrash-Spitzen auf, während „Fields Of The Dying“ mit morbider Atmosphäre und fiesem Bass fast schon unverschämt viel Groove an den Tag legt. Das abrupte Ende nach dem Solo trifft uns unerwartet, spielt aber auch mit unseren Erwartungen.

Die waren eigentlich von vornherein klar definiert: Früher war alles besser. Selbstredend. Gemessen an GRAND CADAVER sieht die Gegenwart allerdings auch nicht so schlecht aus – zumindest, was den Punkt handgemachter und ehrlicher Musik mit Nostalgiefaktor betrifft.

Veröffentlichungstermin: 12.02.2021

Spielzeit: 13:00

Line-Up

Mikael Stanne – Vocals
Stefan Lagergren – Gitarre
Alex Stjernfeldt – Gitarre
Christian Jansson – Bass
Daniel Liljekvist – Schlagzeug

Produziert von Per Stålberg and Kalle Lilja

Label: Majestic Mountain Records

Homepage: https://grandcadaver.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/grandcadaver

GRAND CADAVER “Madness Comes” Tracklist

1. Madness Comes
2. Staff Of The Oppressor
3. Blood-filled Skies (Audio bei YouTube)
4. Fields Of The Undying (Audio bei YouTube)

 

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