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GRAND CADAVER: Deities Of Deathlike Sleep

GRAND CADAVER bleiben in der Vergangenheit verwurzelt und stellen dem schwedischen Death Metal einen potenziellen zweiten Frühling in Aussicht.

GRAND CADAVER meinen es offensichtlich ernst. Andernfalls läge uns nicht zweieinhalb Jahre nach der Debüt-EP „Madness Comes“ (2021) bereits das zweite Full-Length-Album der schwedischen Supergroup vor. Was als Nebenprojekt während der Pandemie begann, ist in kurzer Zeit zur ernstzunehmenden Songschmiede avanciert, die vor allem eine Nische bedient: das altehrwürdige Sunlight-Studios-Klientel, wo das HM-2-Pedal so ehrfurchtsvoll auf Händen getragen wird wie der brennende Sarg auf dem Cover-Artwork.

In der Tat sägt, rumpelt und knarzt es auf „Deities Of Deathlike Sleep“, dass es eine wahre Freude ist. Wie auf dem Vorgänger „Into The Maw Of Death“ pflügen GRAND CADAVER dabei recht schnörkellos nach vorne, während sie dem schwedischen Death Metal der alten Schule einen herrlich morbiden Altar errichten.

GRAND CADAVER stellen dem schwedischen Death Metal einen zweiten Frühling in Aussicht

Tempowechsel halten das mit 35 Minuten ohnehin knackig konzipierte Album kurzweilig, während unverzerrte Gitarrenspuren im Opener „The Forever Doom“ oder dem folgenden „A Crawling Feast Of Decay“ die unheilschwangere Atmosphäre ausschmücken. Das funktioniert in Teilen deshalb so gut, weil die Formation produktionstechnisch auf die erwähnten wie ikonischen Markenzeichen der 90er setzt: Roh, ungehobelt und doch organisch entfaltet sich der modrige Klangkosmos. Der ideale Nährboden also für Sänger Mikael Stanne (DARK TRANQUILLITY, THE HALO EFFECT), der auch im Death-Metal-Modus seiner klaren Diktion treu bleibt, während er ansonsten darum bemüht ist, seinen markanten Stil noch galliger und noch beißender darzubieten, als wir es von seinen anderen Projekten gewohnt sind.

Das kommt vor allem einem Track wie „Serrated Jaws“ zugute, wo GRAND CADAVER anders als im rastlos wirkenden Titeltrack das Tempo reduzieren, um eine regelrecht bedrohliche Kulisse aus dem Boden zu stampfen. Zwischen dem zähfließenden „True Necrogeny“ und der Kopf-durch-die-Wand-Attitüde eines „Stabbed With Frozen Blood“ bleibt da natürlich wenig bis kein Platz für Innovationen. Im Vordergrund steht eben die Hochzeit des klassischen skandinavischen Death Metals, der GRAND CADAVER in ihren Anfangstagen ein liebevolles Denkmal setzten und spätestens mit „Deities of Deathlike Sleep“ sogar einen zweiten potenziellen Frühling in Aussicht stellen.

Veröffentlichungstermin: 25.08.2023

Spielzeit: 34:51

Line-Up

Mikael Stanne – Vocals
Stefan Lagergren – Gitarre
Alex Stjernfeldt – Gitarre
Christian Jansson – Bass
Daniel Liljekvist – Schlagzeug

Produziert von Per Stålberg (auch Mix), Kalle Lilja, Daniel Deurell und Johan Reivén (Mastering)

Label: Majestic Mountain Records

Facebook: https://www.facebook.com/grandcadaver

GRAND CADAVER “Deities Of Deathlike Sleep” Tracklist

  1. The Forever Doom
  2. A Crawling Feast of Decay (Audio bei YouTube)
  3. The Wishful Dead (Audio bei songwhip.com)
  4. Serrated Jaws (Audio bei YouTube)
  5. Deities Of Deathlike Sleep
  6. Vortex Of Blood (Audio bei bandcamp)
  7. Funeral Reversal
  8. True Necrogeny
  9. Stabbed With Frozen Blood
  10. Necrosanctum
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