FEAR FACTORY: Digimortal

Vom Death Metal-lastigen Sound von einst ist nicht mehr viel übrig geblieben. Sind FEAR FACTORY doch auf "Digimortal" experimentierfreudiger und hardcorebeeinflußter als je zuvor.

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich FEAR FACTORY nach ihrem „Demanufacture“-Album ziemlich aus den Augen verloren hatte. Nun liegt mir mit „Digimortal“ ihr 2001er Werk vor und es hat sich einiges am Sound der Herren aus der Stadt der Engel geändert.

Vom death-metal-lastigen Sound von einst ist nicht mehr viel übrig geblieben. Sind FEAR FACTORY doch auf „Digimortal“ experimentierfreudiger und hardcorebeeinflusster als je zuvor. Angereichert mit einer Prise Industrial. Diese Änderung benötigte auch einige Durchläufe der CD, um in den Sound reinzufinden.

FEAR FACTORY haben sich musikalisch weiterentwickelt

Auch bei Sänger Burton C. Bell hat sich einiges geändert. Er brüllt und grunzt nicht mehr so extrem wie auf „Demanufacture“, sondern shoutet viel mehr und setzt sehr oft cleane Vocals bei den Tracks ein, welche teilweise sogar Ohrwurmcharakter besitzen. Man höre z.B. „What will become“, „Digimortal“ oder „Linchpin“.

Tempomäßig bewegen sich die elf Songs hauptsächlich im groovigen Midtempobereich, mit manchen Ausreißerparts in schnellere Gefilde. Einzig bei „Acres of sin“ schimmert das alte FEAR FACTORY-Feeling durch und das Quartett bolzt ein wenig mehr.

„Linchpin“ tendiert sehr in die Richtung von PRONG. Mit „Invisible wounds (Dark bodies)“ wagte sich die Band an eine Halbballade mit düsterem Grundtenor heran.

Aufgeschlossene Metal-Fans sollten in “Digimortal” reinhören

Experimenteller geht es bei „Back the fuck up“ zu. Dort konfrontieren uns FEAR FACTORY mit Rap-Metal. Tatkräftige Unterstützung holten sie sich mit B-Real von CYPRESS HILL. Der Track erinnert an den Soundtrack zu „Judgement Night“, als sich Metal-Bands mit Rap-Kapellen paarten (also ohne Austausch von Körperflüssigkeiten, sondern rein auf musikalisch künstlerischer Ebene).

Insgesamt gesehen überraschten mich FEAR FACTORY mit „Digimortal“ schon etwas. Ist doch nicht mehr viel vom heftigen, von Death Metal beeinflussten Sound von „Demanufacture“ übriggeblieben. Dennoch können mich Dino Cazares und sein Gefolge mit ihrem hardcorelastigeren und melodischeren Sound begeistern.

Open minded Metal-Fans sei zum Probehören von „Digimortal“ geraten.

Spielzeit: 43:18 Min.

Line-Up:

Dino Cazares – guitar
Raymond Herrera – drums
Burton C. Bell – vocals
Christian Olde Wolbers – bass

Produziert von Rhys Fulber
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.fearfactory.com

FEAR FACTORY “Digimortal” Tracklist

  1. What will become
  2. Damaged
  3. Digimortal
  4. No one
  5. Linchpin
  6. Invisible wounds (Dark bodies)
  7. Acres of sin
  8. Back the fuck up
  9. Byte block
  10. Hurt conveyor
  11. (Memory imprints) Never end
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