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EXODUS: Shovel Headed Kill Machine

Der Output ist gesamt gesehen nicht mehr ganz so stark wie "Tempo Of The Damned", hat jedoch genügend Durchschlagskraft, um sämtliche Thrash Metal-Kapellen dieser Welt ganz schön alt aussehen zu lassen und verteidigen locker den Bay Area Thrash-Thron.

Thrashbrett-Alarm 2005! EXODUS haben bereits 2004 mit Tempo Of The Damned als eine der wenigen alteingesessenen Thrash Metal-Bands bewiesen, dass Comeback-Alben durchaus sinnvoll sein können. Die Bay Area-Combo war nicht faul und so schiebt das runderneuerte Quintett mit Shovel Headed Kill Machine ein neues Werk nach. Bekanntlich ist Rick Hunolt ausgestiegen und hat seinen Klampfenplatz für Lee Altus (HEATHEN) frei gemacht, zudem sitzt hinter den Kesseln das Drumtier Paul Bostaph (u.a. ex-SLAYER, ex-FORBIDDEN), da Tom Hunting aus gesundheitlichen Gründen EXODUS verlassen hat. Jedoch war die gesamte Thrash-Welt am meisten gespannt auf den neuen Frontmann Rob Dukes. Ein unbekannter Kerl, der bisher nur die Rolle des Gitarrentechnikers von Gary Holt innehatte.

Ich ziehe das Fazit von Shovel Headed Kill Machine gleich vorweg: der Output ist insgesamt gesehen nicht mehr ganz so stark wie Tempo Of The Damned, hat jedoch genügend Durchschlagskraft, um sämtliche Thrash Metal-Kapellen dieser Welt ganz schön alt aussehen zu lassen und EXODUS verteidigen locker den Bay Area Thrash-Thron.

Schon beim Opener Raze wird klar, dass EXODUS keine Kompromisse eingegangen sind und ein fettes Riff leitet den Track ein. Paul Bostaph verprügelt anschließend in tighter, präziser Manier sein Kit und nun kommt Rob Dukes zum Einsatz. Zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, agiert Rob äußerst dreckig und fies. Ja, man könnte ihn als einen Bastard aus Paul Baloff und Steve Zetro Souza sehen und passt sich sehr gut in das EXODUS-Gesamtbild ein. Seine Stimmlage ist etwas tiefer, hat jedoch keine Probleme mit kaputten Schreien und besitzt durchaus Charisma. Ist dieses Uptempo-Massaker erstmal überstanden, folgt mit Deathamphetamine eines der Albumhighlights, welches die Bay Area-Herren über acht Minuten zelebrieren. Im Midtempo mit gewohnt erstklassigem Riffing und coolen Grooves bereitet die Combo den Hörer auf weitere, kurzweilige Abgehparts vor. Deathamphetamine besticht zudem durch Abwechslung und grandiosen Solo-Schlachten des Klampfenteams Holt/Altus. Im Mittelteil hauen EXODUS die Handbremse rein und wirken schon fast doomig – explodieren dann unverhofft wieder und beenden ein atemberaubendes Stück. Der Anfang und der Chorus von Karma´s Messenger erinnert mich an den Track Like Father, Like Son von der Fabulous Disaster-Scheibe und brutzelt recht oldschoolig aus den Speakern. Groovewalzen-Alarm herrscht definitiv bei Shudder To Think und wird sicherlich das Moshpit regieren. Rebellisch wirkt I Am Abomination auf mich und schon nach dem zweiten Hördurchlauf war ich geneigt dazu den Refrain mit zu grölen. Nach der etwas schwächeren Midtemponummer Altered Boy, lässt der Fünfer bei Going Going Gone, wie auch bei Now Thy Death Day Come (mit ekstatischem Moshpart im Zwischenteil) und 44 Magnum Opus, erneut die brachiale Thrash-Keule kreisen und im flotten Tempo müssen bei allen Bay Area-Freaks die Freudentränen fließen.

Der abschließende Titeltrack Shovel Headed Kill Machine ist mit nicht einmal drei Minuten recht kurz geraten, aber diese reichen aus, da dieses Stück intensiv und rabiat ist. Nur der Mittelteil lässt dem Hörer kurz Zeit ein paar Atemzüge zu nehmen.

Wie schon erwähnt ist für mich persönlich Tempo Of The Damned gefühlsmäßig etwas genialer. Aber dennoch stellt Shovel Headed Kill Machine mein Thrash Metal-Highlight 2005 dar, wartet mit einer fetten Produktion auf und besitzt eine ordentliche Spieldauer. Diese Scheibe darf in keiner Thrash Metal-Sammlung fehlen. Welche Bay Area-Thrash-Band kann denn noch mit diesem Output gleich ziehen? TESTAMENT könnte ich dieses Unterfangen zutrauen, nur lassen diese schon sechs Jahre mit einer neuen Konserve auf sich warten…

Veröffentlichungstermin: 04.10.2005

Spielzeit: 52:56 Min.

Line-Up:
Rob Dukes – vocals

Gary Holt – guitars

Lee Altus – guitars

Jack Gibson – bass

Paul Bostaph – drums

Produziert von Andy Sneap
Label: Nuclear Blast

Hompage: http://www.exodusattack.com

Tracklist:
1. Raze

2. Deathamphetamine

3. Karma´s Messenger

4. Shudder To Think

5. I Am Abomination

6. Altered Boy

7. Going Going Gone

8. Now Thy Death Day Come

9. 44 Magnum Opus

10. Shovel Headed Kill Machine

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