ELUVEITIE: Live At Masters Of Rock

Eigentlich dürfte es kein größeres Kompliment geben, als an dieser Stelle auf unseren Festivalbericht vom SUMMER BREEZE 2019 zu verweisen, wo uns ELUVEITIE bereits mit gleicher Setlist begeistern konnten. Aufgenommen wurde „Live At Masters Of Rock“ zwar einen Monat früher auf dem titelgebenden Festival im tschechischen Vizovice, bei einem derart authentischen Klang holen uns die eigenen Erinnerungen an Dinkelsbühl aber unweigerlich wieder ein.

Dass ein solches Gefühl bei einem Nischenprodukt, das ein Live-Album irgendwie ja ist, nicht die schlechteste Voraussetzung ist, erklärt sich quasi von selbst. Zumal der Mix tatsächlich ungemein differenziert aus der Anlage tönt. Violine, Drehleier und die verschiedenen Whistles sind deutlich auszumachen und werden vom drückenden Rhythmusfundament nie verschluckt. „Live At Masters Of Rock“ klingt dabei zwar nie so fett wie die vergangenen Studioproduktionen, dafür aber wunderbar roh und ehrlich.

ELUVEITIE bieten eine abwechslungsreiche Setlist

Das Live-Feeling steht im Vordergrund – und auch, wenn sich Frontmann Chrigel Glanzmann im Verlauf der 75 Minuten nur sporadisch an sein Publikum wendet, stimmen wir im heimischen Wohnzimmer plötzlich mit den lautstarken Fans ein, als ELUVEITIE mit „King“ das erste Mal aufs Gas drücken.

Traditionell liefert der Live-Kontext gerade für Sänger und Sängerinnen genügend Momente, sich besonders in Szene zu setzen. Daher sind wir dankbar, dass auf der Setlist neben Klassikern wie „Thousandfold“, „Havoc“ oder „Helvetios“ auch Platz für die melodischere Seite ELUVEITIEs geschaffen wurde. Was Sängerin Fabienne Erni in „Breathe“, „Ambiramus“ und den beiden Evergreens „The Call Of The Mountains” sowie “A Rose For Epona” stimmlich abliefert, ist schlicht bezaubernd und ein wunderbarer Kontrast zu den harsch-heiseren Growls Glanzmanns.

“Live At Masters Of Rock” weckt Erinnerungen, die wir gerne noch einmal nacherleben möchten

An den Instrumenten geben sich ihre Kollegen und Kolleginnen ohnehin keine Blöße: Die folkigen Eskapaden in „Deathwalker“ und „Havoc“ sind so mitreißend wie blitzsauber gespielt. Verzichten könnten wir einzig auf das überlange „Drumsolo“, das Tempo und Elan aus dem Auftritt nimmt. Da uns aber der starke Schlussakt schnell wieder versöhnlich stimmt, sind wir spätestens beim Finale „Inis Mona“ wieder dabei, mit dem Publikum um die Wette zu singen. Nicht etwa, weil wir damals direkt vor Ort waren, sondern weil „Live At Masters Of Rock“ Erinnerungen weckt, die wir gerne noch einmal erleben möchten – und dank ELUVEITIE nun auch dürfen.

Veröffentlichungstermin: 1.11.2019

Spielzeit: 75:09

Line-Up:

Chrigel Glanzmann – Gesang, Pfeifen, Mandoline, Dudelsack Trommel
Fabienne Erni – Gesang, Keltische Harfe, Mandoline
Rafael Salzmann – Gitarre
Jonas Wolf – Gitarre
Michalina Malisz – Drehorgel
Matteo Sisti – Pfeifen, Dudelsack, Mandoline
Nicole Ansperger – Geige
Kay Brem – Bass
Alain Ackermann – Schlagzeug

Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.eluveitie.ch/
Facebook: https://www.facebook.com/eluveitie/

ELUVEITIE „Live At Masters Of Rock” Tracklist

01. Ategnatos
02. King
03. The Call Of The Mountains
04. Deathwalker
05. Worship
06. Artio
07. Epona
08. A Rose For Epona
09. Thousandfold
10. Ambiramus
11. Drumsolo
12. Havoc
13. Breathe
14. Helvetios
15. Rebirth
16. Inis Mona

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