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DOKKEN: Heaven Comes Down

„Heaven Comes Down“ dürfte DOKKEN-Fans begeistern und lässt die schwächeren Zeiten der Band vergessen

Beim Namen DOKKEN denkt man natürlich sofort an die 80er und die Zeiten, als die Bands aus Los Angeles genauso aufgehübscht waren wie die Ladys in den MTV-Videos. Oder ganz alte Rock-Dinos an früheste Zeiten der Band aus L.A. bei uns mit Backings vom Namensgeber auf SCORPIONS „Black Out“, ein Album für UDO LINDENBERG von der Band eingespielt, das selbst erlebte unfassbare Gitarrengewitter von George Lynch, als sie als Opener für ACCEPT für Begeisterung sorgten. Die Alben „Tooth And Nail“, „Under Lock And Key“ und „Back For The Attack“ standen ganz oben beim Mitte/Spät-80er Hair/Glam/Hard Rock. Nach der Trennung 1989 folgten Neuversuche von Don Dokken mit wechselnden Musikern, an die frühen Erfolge konnte man nicht anknüpfen. Seit fast 20 Jahren ist nun schon John Levin (Ex-DORO) dabei, die Ex-HOUSE OF LORDS/Ex-OBSESSION-Rhythmsection Bassist Chris McCarvill und Drummer BJ Zampa sorgt für das Fundament für das 13. Studioalbum „Heaven Comes Down“. Kann es mehr als das letzte Album „Burning Bridges“ von 2012 oder das müde „The Anthems“ mit Neueinspielungen alter Songs?

DOKKEN schiebt mit „Heaven Comes Down“ die schwächeren Alben beiseite

Ja klar, „Heaven Comes Down“ schiebt direkt die schwächeren Alben beiseite. Der Opener „Fugitive“ kommt eingängig und melodisch daher. Die softe Stimme vom Hausherrn erkennt man sofort, die gewohnt starke Gitarrenarbeit von Levin macht sofort Spaß. Mit „Gypsy“ hat man gar einen kleinen Ohrwurm, auch hat der Song seine eigene Geschichte. Mit „Is It Me Or You?“ kommt man so groovy um die Ecke, erinnert am frühe WINGER oder GIANT mit kurzem LED ZEPPELIN-Break. In den 80ern hätte der Song die Tanzflächen gefüllt, was auch heute noch in den passenden Rockdiscos passieren dürfte.

Don Dokken überzeugt mit tiefer gelegten Vocals, John Levin mit starken Gitarren

Don Dokken hat gelernt und quält sich und uns nicht mehr durch Tonlagen, die er nicht mehr hinkriegt. Er singt merklich tiefergelegt, was zu seiner weichen, reiferen Stimme passt. Hier und da gibt es Backings von Kumpel Mark Boals (RING OF FIRE, AMORIELLO, Ex-YNGWIE MALMSTEEN). Die Rhythmsection liefert solide und ohne viel Schnickschnack ein kraftvolles Fundament. Schade, dass John Levin auch heute noch gern der Stempel „klingt wie Lynch“ aufgedrückt wird. Bei seinem Einstieg 2004 waren Anleihen bei seinem Vorgänger sicher gewünscht. Heute zieht er einfach sein eigenes Feuerwerk ab, dass genau so zum heutigen Bandsound passt. Immer etwas an den Gitarrenhelden der 80er orientiert gibt es auch heute noch einige Parallelen, Vergleiche hat Levin längst nicht mehr nötig. Lynch-Fans können sich am zeitgleich erscheinenden LYNCH MOB-Album erfreuen.

„Heaven Comes Down“ bedient viele 80er-Klischees im zeitgemäßeren Sound

Derweil findet man sich weiter im Stil von früheren DOKKEN. Man schunkelt mit zu „Just Like A Rose“ oder später „I Remember“, mit „I’ll Never Give Up“ gibt die unvermeidbare Ballade, die so auf jeder „Kuschelrock“ oder „Metal Ballads“ bestanden hätte. Auch die anderen Songs wissen zu gefallen, bedienen viele 80er-Klischees im zeitgemäßeren Sound. „Lost In You“ kommt gar mit cremigen Twin-Guitars mit Southern-Vibes, schunkelig wird es nochmal mit dem Schlusstrack. Begleitet von Bill Palmer an der Akustikgitarre irgendwo zwischen BILLY IDOL-Schunkelsongs und Americana feiert Don Dokken sein ruhiges Leben in seiner Wahlheimat „Santa Fe“.

„Heaven Comes Down“ dürfte DOKKEN-Fans begeistern und lässt die schwächeren Zeiten der Band vergessen

DOKKEN liefern mit „Heaven Comes Down“ ein überraschend rundes Album ab. Es knüpft wie der Albumtitel ein wenig an Zeiten Mitte der 80er an von meinem immer noch Lieblingsalbum „Tooth And Nail“. Wo das noch vom Feuer einer jungen Band geprägt war, klingt heute aber alles entspannter und reifer. Das Album lebt von den im Vergleich zu früheren Alben angenehmeren, sich im passenden Rahmen bewegenden soften Vocals von Don Dokken. Und von der starken Gitarrenarbeit von John Levin, der auch die schwächeren Songs immer wieder aufpeppt. Vor allem die erste Hälfte des Albums dürfte DOKKEN-Fans begeistern und lässt die schwächeren Zeiten der Band vergessen. 80´s/Hard/Hair-Rock-Fans, die DOKKEN bereits abgehakt haben, sollten auch rein hören. „Heaven Comes Down“ macht wirklich Spaß.

Veröffentlicht am 27.10.2023

Spielzeit: 42:02 Min.

Lineup:
Don Dokken – Gesang
John Levin – Gitarre
Chris McCarvill – Bass
BJ Zampa – Schlagzeug
Gäste:
Bill Palmer – Gitarre
Mark Boals – Gesang

Label: Silver Lining

Homepage: https://dokken.net

Mehr im Web: https://www.facebook.com/DokkenOfficial

Die Tracklist von “Heaven Comes Down”:

1. Fugitive (Video bei YouTube)
2. Gypsy (Video bei YouTube)
3. Is It Me Or You?
4. Just Like A Rose
5. I’ll Never Give Up
6. Saving Grace
7. Over The Mountain
8. I Remember
9. Lost In You
10. Santa Fe

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