DESENSITISED/PEACH-HER: Split CD

Ich würde diese Split in meiner Sammlung nicht wirklich vermissen, aber die Erfahrung des Hörens war dennoch nicht uninteressant.

Nicht mehr ganz so neu ist diese Split aus dem Hause Grodhaisn, die die beiden Bands DESENSITISED und PEACH-HER auf einem Silberling vereint. Zuerst dürfen die Holländer von DESENSITISED ran. Der Thrash-orientierte Old-School Death Metal ist auch ein ganzes Stück vielversprechender, als das geschmacklose Cover anzudeuten vermag. Geradliniger Death Metal mit viel Groove, Blastbeat und brachialen Riffs, verbunden mit den derben Vocals von Sänger Steven. Die Produktion könnte allerdings besser sein und erdrückt die Songs etwas unter ihrer Dumpfheit. Alles in allem haben die fünf Tracks von DESENSITISED schon einen gewissen Unterhaltungswert, und dass die Texte tiefer gehen als das nächstbeste Klischee ist auch schön. Dennoch sind DESENSITISED weit davon entfernt zum Pflichtprogramm der Genrevertreter zu gehören. Bleibt abzuwarten, wie die Holländer sich auf dem kommenden Full-Length Virus Of Violence schlagen werden.

PEACH-HER legen im Gegensatz zu ihren Split-Kollegen ganze 10 Songs vor und warten dabei mit einigen Gastsängern und Remixen auf. Insgesamt ist das Konzept der Band ein gutes Stück schräger als das der Kollegen. Der kehlige Schrei, der die Seite von PEACH-HER einläutet, kündigt dies an und Songtitel, wie My Fork Is a Poltergeist untermalen dies ziemlich passend. Dafür ist die Musik doch in gewisser Weise einigermaßen brav geworden. Als Gastrophobia betitelt ist die Tracklist als eine Art Speisekarte aufgemacht. Der Albtraum im Restaurant nimmt also seinen Lauf und PEACH-HER verbinden Death und Thrash Metal mit kalten Stakkato-Einlagen, Hardcore-beeinflussten Riffs, abgefahrenen Breaks und fast idiotisch zu nennenden Einsprengseln, verrückten, fast funky Basslinien und Vogelgrippe-beeinflussten Gesangseinlagen und verstörenden Elektro-Parts. Insgesamt reicht das Repertoire der Franzosen von Death Metal spielend bis Crossover und lässt praktisch keine Gelegenheit aus den Geschmack des Hörers auf die harte Probe zu stellen.

Offenherzige Death Metaller könnten der Split eine Chance geben. Old-School-Fans sollten lieber auf den kommenden Longplayer von DESENSITISED warten. PEACH-HER sollte man auf keine Fall ungehört kaufen, denn was hier vielleicht wunderbar schräg und abgefahren klingt, verliert sich in Wirklichkeit doch sehr in der zerfahrenen Belanglosigkeit. Ich für meinen Teil würde diese Split in meiner Sammlung nicht wirklich vermissen, aber die Erfahrung des Hörens war dennoch nicht uninteressant.

Veröffentlichungstermin: 2005

Spielzeit: 32:41 Min.

Line-Up:
DESENSITISED:

Steven – Vocals

Rick – Drums

Susan – Guitars

Jeroen – Bass

PEACH-HER:

Gohrgore – Vocals

Denix – Guitars/Backing Vocals

David – Drums

Jerome – Bass

Label: Grodhaisn Productions

Homepage: http://www.desensitised.nl

Tracklist:
Desensitised: Bought Beauty

01. Stonerain

02. Smugness

03. Meltdown Mutation

04. Black Gold

05. Bought Beauty

Peach-Her: Gastrophobia

06. PVP (on the rocks)

07. Pop-corpse

08. My Fork is a Poltergeist Part 1

09. Rosted Gambas

10. Too Young To Die

11. Some Bothering Story 2 (mit Christof von INHUMATE)

12. Brain Ice Cream

13. My Fork Is a Poltergeist Part 2

14. Vomit On You (mit Xav von BLOCKHEADS)

15. Too Young To Die (by Fesse von AUDIOTRAUMA)

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