COSMIC TRIBE: The Ultimate Truth About Love, Passion And Obsession

COSMIC TRIBE ist mit diesem Album zwar noch nicht der ganz große Wurf gelungen, aber man war dem Durchbruch sicherlich noch nie so nahe wie heute.

Nachdem die neue-alte Platte von COSMIC TRIBE (das aktuelle Album wurde von der Band bereits 2009 in Eigenregie feilgeboten) einige Runden auf meinem CD-Player gedreht hat, kann ich die bandeigene Albumbeschreibung nur unterschreiben: Vom Midtempo-Rocker über Uptempo-Nummern mit Heavy Appeal bis zur Ballade ist alles dabei. Der Sound ist satt und klar! Es bleibt zu ergänzen: Melodie und Groove stehen immer im Vordergrund. Klingt bisher verdächtig nach Allerweltskapelle? Weiterlesen! Die Melange aus modernem Heavy-Groove-Rock,  Alternative- und 70-90s Hard Rock-Sounds hat es in sich.

Eröffnet wird das Album vom starken All I Want. Ein harter Groove-Rocker, der auch NICKELBACK oder neueren AUDREY HORNE gut zu Gesicht stehen würde. Videospielfreunde könnten den Song bereits von ROCKBAND 3 kennen. Coming Down, Love Is und On The Radio (mit ALICE IN CHAINS-meets-RAMMSTEIN-Anleihen) schlagen in dieselbe Kerbe und machen ordentlich Laune. Live sollten sich bei den Songs jedenfalls nicht nur die Bierflaschen am Tresen bewegen. In “Sick & Soulless“ wird den 80ern Tribut gezollt. Hier wird mal eben ein klassisches Metalriff wie selbstverständlich in das bandeigene Soundgeflecht integriert. Warum man nicht gleich so konsequent war, den ans Albumende geparkten Uncut Solo Edit des Songs zu verwenden, ist mir allerdings ein Rätsel. COSMIC TRIBE haben schließlich nicht die Probleme einer Band wie METALLICA, die bei ihren Albumproduktionen bekanntlich nicht erst einmal mit der 80 Minuten Grenze zu kämpfen hatten. Unnötige Aktion, zumal sich die Klampfen-Fraktion auch hier nicht in der Belanglosigkeit verloren hätte, sondern erneut eines von vielen Ohrenschmeichler-Soli abgeliefert hat. Auch die ruhigeren Momente wie das solide Cold As A Stone wissen zu überzeugen und sind geschickt auf die gesamte Albumlänge verteilt. Dies kommt der Gesamtdynamik der Platte sehr zu gute. Im hymnischen 20 Times To Mars werden zum wiederholten Male gekonnt die Twin-Guitars ausgepackt. SCORPIONS, ick hör dir trapsen. Da lacht nicht nur das melodieverliebte Gitarristenherz.

Was ich bei den Hannoveranern allerdings schmerzlich vermisse, ist die Abwechslung bei den Refrains. Da hilft es auch nicht, dass Sänger Olli facettenreiche die Töne trifft und die Riedel-Brüder ein erstklassig aufeinander eingespieltes Rhythmusfundament legen. Das tausendfach gehörte Konzept aus durchgeschroteten Powerchord-Gitarrenwänden und Hitrefrain wird einfach zu oft gefahren. Bei ein paar der ansonsten gut arrangierten Songs kommt es so schnell zu Abnutzungserscheinungen. Nächstes mal bitte mehr Mut zum Risiko. Im hinteren Teil des Albums hat man mit Thanx! noch einen richtigen Tanzflächenfeger versteckt, jedenfalls wenn man das auf cool getrimmte Stöhnoutro außen vor lässt. Bei einer Band wie MONSTER MAGNET kommt so was einfach wesentlich authentischer daher. Trotzdem eine tolle Nummer, weil kurz, knackig und mit einem Mörderrefrain gesegnet. So muss das sein. Eigentlich schade, dass nach der überzeugenden Ballade Sad Songs noch ein weiterer Song aus den Boxen tönt. Nicht dass Black & White ein schlechter Song wäre, aber der berüchtigte Rausschmeißer ist es eben auch nicht. Hätte sich weiter vorne in der Tracklist besser gemacht.  

COSMIC TRIBE ist mit The Ultimate Truth About Love, Passion And Obsession zwar noch nicht der ganz große Wurf gelungen, aber in der zehnjährigen Bandgeschichte war man dem Durchbruch sicherlich noch nie so nahe wie heute.

GASTREVIEW VON JÖRG KÖLBL

Veröffentlichungstermin: 24.09.2010

Spielzeit: 43:59 Min.

Line-Up:
Olli Acid Eyes Busse – Vocals, Keyboards
Gernot G. Buzz Busse – Guitar
Andre Bromme Bromberger – Guitar
Peer Riedel – Bass, Keyboards, Programming
Lars Riedel – Drums, Percussion 

Produziert von COSMIC TRIBE
Label: Fastball Music / Sony Music

Homepage: http://www.cosmictribe.de

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/cosmictribe

Tracklist:
1. All I Want
2. Coming Down
3. Cold As A Stone
4. Love Is
5. Sick & Soulless
6. 20 Times To Mars
7. On The Radio
8. Bye, Bye Love
9. Thanx!
10. Sad Songs
11. Black & White
12. Sick & Soulless (Uncut Solo Edit)
+ Promotion-Video-Clip On The Radio

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