Völkerverständigung ist wichtig, vor allem wenn man bedenkt, dass – seien wir ehrlich – das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich nicht gerade das Beste ist, auch wenn das doch zum Spaße alles etwas überspitzt wird. Einen Beitrag zum Zusammenwachsen der Nationen liefert – wenn auch nur auf Ebene des Undergrounds – die Split der Franzosen UNFORMED und GASTICK BURST sowie der deutschen CYNICAL BASTARD.
Hier steht klarerweise knüppeldicker Death Metal und Grindcore auf dem Speiseplan, nicht weltbewegend aber kurzweilig und schön derb. Den Anfang machen CYNICAL BASTARD, die groovigen Death-Grind bieten, der frisch und unverbraucht klingt. Hier trifft etwas CANNIBAL CORPSE-Technik auf viel Florida-Groove und ordentliche Grindcore-Energie. Nett, aber schon nach fünf Songs langweilt die Stimme, die viel zu gleichförmig ist, nette Screams hin oder her. Ein ganzes Album wäre mir zu viel, aber die fünf Songs sind eine willkommene Abwechslung, vor allem da sowohl das Material als auch die Produktion stimmen.
Räudiger wird es bei den französischen Gurgelgesellen UNFORMED, die Bilderbuch Death-Grind abliefern, der eigentlich so interessant ist wie Ablage in der Lehrzeit. Wenigstens grooven die Gedärmegurgler überdurchschnittlich gut und wechseln die Tempi schön durch. Das ist doch schon mal etwas. Der Rest ist gediegene Langeweile, weder ärgerlich noch begeisternd, weder lustig noch sonderlich wütend. UNFORMED stechen keineswegs aus der Masse an Bands hervor, denn von DISGORGE bis INHUMATE war schon alles da und es fehlt einfach die Portion Wahnsinn, die einem diese Band im Gehör bleiben ließe.
GASTRICK BURST hingegen versöhnen mit dem qualitativ schwankendem Rest der Scheibe. Denn die bieten schönen Grindcore, bei dem man gerne mitmosht. Altmodisch im Kern, aber dennoch mit frischen Elementen angereichert, überrumpeln die frechen Jungs den Hörer und zwingen ihn das seltsame Gebräu zu mögen. Etwas Metalcore und viel Death Metal fügen GASTRICK BURST außerdem zu, so dass es gar nicht erst langweilig werden kann. Einzig die beiden Sänger mit ihren ähnlichen Stimmen sollten sich mehr einfallen lassen. Ansonsten sind die Burschen doch auch kreativ, was die verrückten Ideen betrifft. Technisch sind sie jedenfalls über jeden Zweifel erhaben und liefern den besten Beitrag auf der Split ab.
Essentiell ist dieser Silberling sicherlich nicht, aber wer mal wieder frisches Blut aus dem Underground kennenlernen will, holt sich lieber diese Scheibe als irgendeinen Release von Unmatched Brutality. Dank der langen Spielzeit ist value for money geboten und dadurch, dass die Bands nicht austauschbar klingen und Abwechslung geboten ist, ist die Veröffentlichung auch sinnvoll.
Veröffentlichungstermin: 19. Februar 2005
Spielzeit: 57:35 Min.
Line-Up:
CYNICAL BASTARD
Gerry – Vocals
Fred – Guitar
Patrick – Guitar
Timmy – Bass
Rollie – Drums
http://www.cynicalbastard.de
butzie666@hotmail.com
UNFORMED
Seb – Vocals
Gilles – Guitar
Lolo – Guitar
Manu – Bass
Phil – Drums
http://www.unformed-eatmealive.com
info@unformed-earmealive.com
GASTRICK BURST
Mez – Screams
Goat – Growls
Olive – Guitar
Pistache – Guitar
Jeff – Bass
Will – Drums
http://www.deadcirkus.com/gastrickburst
dead.circus.rec@wanadoo.fr
Label: Skull Fucked Prod.
Tracklist:
CYNICAL BASTARD:
1. Pure Hate
2. Find the Truth
3. I Play God
4. Feast of Gore
5. Death is the Only Way
UNFORMED:
6. More more Gore
7. Eatmealive.com
8. Extreme Unction
9. Cum Eating Bitches from Outer Space
10. Oppressive Minority
11. Like a Worm
12. Chainsawdomy
13. A Hacked Cunt for Lunch
14. Swallow Shit
GASTRICK BURST:
15. Bien Gras
16. Jarret Dance Style
17. Evil Mamies
18. Yogurt Attack
19. Patrick Burst
20. Mutinerie au bureau
21. Putain de prince charmant
22. Rexona Man