Ich verstehe gar nicht, was der Rest der Vampsters gegen AXXIS hat. Auf diesen Seiten werden zum Teil Bands gefeaturet, die in meinen Augen völlig Metal-unkompatibel und auch noch hochgradig peinlich sind. Da kommt eine solide, perfekt auf Airplay getrimmte Melodic Rock- / Heavy Rock-Scheibe wie “Back To The Kingdom” gerade recht, um mal wieder in Fransenlederjacke und Spandexhose durch die Wohnung zu posen (wie das sonst nur mir wohlbekannte Szenepersönlichkeiten aus der Nähe von Limburg zu Klängen von DORO im Hobbykeller of Steel zu tun pflegen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen). Äh, zurück zum Thema.
Mit AXXIS untrennbar verbunden ist natürlich der Gesang von Fronter Bernhard Weiss, der durch seine, besonders für AOR-Verhältnisse, extreme, schneidend hohe Stimme die Lager spaltet. Unbestreitbar jedenfalls, dass er damit den Dortmundern eine eigene Identität verleiht, die vielen anderen Bands des Genres abgeht. Mit einer gepflegten Produktion, einer wimmelnden Zucht von Ohrwürmern und dem KKK (Klasse-Klischee-Kover. Was ist? Geht bestimmt nach der neuen Rechtschreibung…) wird man zwar nicht an die Überraschungserfolge des lange zurückliegenden Debüts “Kingdom Of The Night” anknüpfen können, aber trotzdem eine gelungene Rückkehr nach fast drei Jahren Abstinenz vom Business feiern. Schade nur, dass Gitarrist Walter Pietsch das Weite gesucht hat, seine Beiträge zum Songwriting werden wohl noch schmerzlich vermisst. Gelungene CD, wirklich grausig ist nur der Schlusstrack. Naa na naa na, naaa, also naa, wirklich net.
Besetzung:
Berhard Weiss- v
Guido Wehmeyer – g
Udo Niemeyer – b
Harry Oellers – key
Richard Michalski – dr
AXXIS “Back To The Kingdom” Tracklist
1. Shadowman
2. Like A Sphinx
3. Flashback Radio
4. Heaven In Black
5. Only God Knows
6. Sea Of Love
7. White Lights
8. Why Not?
9. My Little Princess
10. Without You
11. Ice On Fire
12. Na, Na, Hey, Hey, Say Goodbye