APOPHIS: I Am Your Blindness

Wer Death Metal mit etwas Pathos und viel Atmosphäre mag, darf gerne zugreifen.

APOPHIS sind nicht erst seit gestern im Metal-Zirkus dabei, genaugenommen gab es sie schon, als ich noch nicht mal Death Metal hören durfte. An ihr letztes Album Heliopolis, erinnere ich mich nur wenig, und danach folgte eine lange Durststrecke, ergo hatte ich die Band schon längst wieder vergessen. Nach nunmehr sieben Jahren orakeln APOPHIS mit I Am Your Blindness erneut und überraschen nicht wenig.

Nur sechs Songs stehen auf diesem Album, einer davon ist ein Intro. Doch nicht die Quantität ist ausschlaggebend, es liegt vor allem an der Qualität. Und die ist definitiv vorhanden. APOPHIS beschränken sich glücklicherweise nicht auf Prügeleien, sondern liefern tolle, abwechslungsreiche Songs ab, die sich sowohl im Midtempo- als auch im Mosh-Bereich zu Hause fühlen. Geschwindigkeitsrekorde werden nicht gebrochen und auch ansonsten werden keine Extreme ausgelotet, doch wen das stört, der hat nichts begriffen. Denn auf I Am Your Blindness kommt es auf die anspruchsvollen Arrangements, die tollen Melodien und die dunkle, schaurig-schöne Atmosphäre an.

Nicht, dass dies jetzt so rüberkommt, als wären APOPHIS auf ihrem vierten Album eine kopflastige, weichgespülte Ex-Metal-Band. Immerhin beginnt der Quasi-Opener Sick at Heart mit Blast Beats und tritt beachtlich in die Fresse. Die doch zahlreichen schnellen Passagen wirken ziemlich aggressiv und die langsamen wirken sehr heavy, was vor allem der Gitarrenfraktion zu verdanken ist. Die geizt auch nicht mit tollen Leads und zweistimmigen Melodien. Die Abwechslung wird leider nicht mittels dem Gesang unterstützt, das Gebrülle von André Spottke, der die 2003 aufgenommene Scheibe einsang, ist etwas farblos und wird auch durch die paar Screams nicht abwechslungsreicher.

I Am Your Blindness ist definitiv ein gutes Album, das mit vielen Details, einer guten Produktion und einer tollen Atmosphäre aufwartet. Die etwas knappe Spielzeit ist zwar ein Manko, doch da es die Scheibe laut Angaben des Labels zum Nice Price gibt, wird auch dieses Argument entkräftigt. Wer Death Metal mit etwas Pathos und viel Atmosphäre mag, darf gerne zugreifen. Und APOPHIS sollten sich jetzt nicht mehr so lange Zeit lassen wie beim letzten Mal, sonst erinnert sich irgendwann keiner mehr an sie. Und das wäre mehr als schade.

Veröffentlichungstermin: 9. Mai 2005

Spielzeit: 31:47 Min.

Line-Up:
Bernd Kombrink – Vocals

Roger Kirchner – Lead Guitars

Jens Haußmann – Lead Guitars

Patrick Schmid – Bass

Erik Stegmaier – Drums

Label: Supreme Chaos Records

Homepage: http://www.apophis-music.de

Email: apophis@t-online.de

Tracklist:
1. Mount to Redeem

2. Sick at Heart

3. Welcome to My World

4. Extinct Life

5. That´s Why I´ve Killed You

6. Reanimation

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner