AGENDA OF SWINE: Waves of Human Suffering

Ein gelungener Einstand, der Freunden von altmodischem, abwechslungsreichem Grindcore gut gefallen wird.

Es ist schön, deine Stimme wieder zu hören.

Nachdem die sympathischen BENÜMB seit der enorm enttäuschenden Split mit PREMONITIONS OF WAR schon Ewigkeiten nichts mehr von sich hören ließen, beziehungsweise mausetot sind, tut es immer wieder richtig gut, die alten Alben dieser Band rauszukramen und sich auf derbste Art und Weise dem puren Lärm hinzugeben. Was das mit AGENDA OF SWINE zu tun hat? Hier röhrt der einzig Wahre: Pete Pontikoff von BENÜMB gibt hier den Ton an. Ein erfreuliches Wiedersehen.

Seine einzigartigartigen, fürchterlich stressigen Vocals, das wilde Gebrüll, die pure Aggression, dass zeichnet auch seine neue Band aus, bei der neben BENÜMB-Drummer John Gotelli auch Jason Behan von VULGAR PIGEONS aktiv sind. Im Vergleich zu diesen Bands sind AGENDA OF SWINE deutlich weniger radikal und hektisch, hier geht es mehr um Songs als um Lärm. Zwar ballern die fünf Kalifornier immer noch ruchlos und wild durch die Gegend, schalten aber oft genug auf Grooves und Uptempo-Passagen um. Dazu gesellen sich logischerweise verflucht schnelle Blast Beats aber auch schleppende Momente, wie im boshaften Eradication of the Seeds of Purity.

Abwechslung gibt es genügend, ebenso wie coole Riffs, die schnell ins Ohr gehen und dennoch irgendwo gewitzt und leicht abgefahren sind. Ganz klar, das Grundgerüst dieser Musik ist punkiger Grindcore, da passen keine progressiven Spielereien dazu, viel eher die Rock´n´Roll-Soli, die sich ruhig öfter hätten einschleichen dürfen. Dafür gibt es oftmals flotte Thrash Metal-Riffs und Hardcore-Grooves zu hören, selbstverständlich aber nichts Modernes. Dennoch, ohne einen Pfundskerl wie Pete Pontikoff am Mikro wäre dieses Album vielleicht recht langweilig geworden. Der rettet mit blitzschnellem Gebrüll wie in den Hammersongs Lost in Apathy“ und Amongst the Forgotten und Devouring the Residual Bile der Band manches Mal den Arsch und zeigt ein breiteres Spektrum an extremen Gesang, als in der Vergangenheit.

Auch die Produktion überrascht positiv, klarer und druckvoller als auf den letzten BENÜMB-Alben, aber dennoch räudig und erdig. Ganz klar, Waves of Human Suffering ist ein gelungener Einstand und wird Freunden von altmodischem, abwechslungsreichem Grindcore mit ordentlich Druck und Groove verdammt gut gefallen. Ein Album für die Ewigkeit ist das Debüt von AGENDA OF SWINE nicht geworden, auch keins mit der Wucht von ROTTEN SOUNDs Cycles aber dafür eines, das im richtigen Moment Wunder bewirken kann, Stichwort Abreagieren mit Spaß. Somit ist eins gewiss, Waves of Human Suffering wird noch einige Einsätze in einem CD-Player haben.

Veröffentlichungstermin: 13. Juni 2008

Spielzeit: 34:19 Min.

Line-Up:
Pete Pontikoff – Vocals
Jeff Lenormand – Guitar
Jason Behan – Guitar
Emad Jaghab – Bass
John Gotelli – Drums

Label: Relapse Records

Homepage: http://www.myspace.com/agendaofswine

Tracklist:
1. Gethsemane
2. Lost in Apathy
3. Stains of Accountability
4. Decimation of World Trade, Through Organisation
5. Amongst the Forgotten
6. Anatomy of Social Issues: Problem + Contribution Vs. Solution
7. Eradication of the Seeds of Purity
8. End of All Ends
9. Despised from Inception
10. Fragments of Reason
11. Conditioned for Failure
12. Devouring the Residual Bile
13. Persecution, Ascension, Leave Nothing Standing

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