Vorsicht, Don Harris! Das Schwert Zions!
Merkwürdige Ereignisse in Kairo: Der Schriftgelehrte und Übersetzer Anwer Corelli wird ermordet von seinem Sohn Ahmed aufgefunden. Wie zwei Übersetzer aus Israel, war auch Anwer in die streng geheime, brisante Übersetzung eines nahezu zweitausend Jahre alten Schriftstückes involviert. Ahmed zögert nach dem grausigen Fund nicht lange und nimmt Kontakt mit der European Special Intelligence auf, überlebt aber selbst die Ankunft ihres besten Agenten Don Harris, der nach den letzten Ereignissen eigentlich mit Elektra ausspannen und mehr über seine Gabe lernen möchte, nicht. Stattdessen macht er sich mit seiner Freundin und dem zwielichtigen Polizist Hassan Hurst auf Jagd nach Indizien und Beweise. Dabei gerät er ins Visier einer anderen Geheimorganisation, die ebenso brutal und gnadenlos ist, wie die Höllensöhne. Und das Schwert Zions hat garantiert nicht vor, die Übersetzung des Schriftstückes, die Wahrheit über eine tausende von Jahren alte Weltreligion ans Tageslicht kommen zu lassen.
Ohne Frage, Das Glastonbury-Rätsel beginnt extrem gut. Die Vorgeschichte, in der Ahmed Corelli seinen Vater findet geht unter die Haut und die Ereignisse in Kairo sind spannend, bauen die Geschichte verdammt gut auf. Aber als Elektra die Hinweise auf einen Nenner bringt, dass dieses Schriftstück mit den Kreuzrittern, Josef von Arimathäa und Don Harris´ Heimat Glastonbury zu tun hat, wirkt es arg weit hergeholt. Und das obwohl sich tatsächlich Legenden über dieses Thema ranken, im echten Leben natürlich ohne DON HARRIS PSYCHO COP. Aber wenn sich künftige Folgen wirklich um König Artus und den Gral drehen sollten, aus dem Elektra vielleicht mal getrunken hat und dadurch auf ewig jung bleibt, dann steige ich vielleicht lieber aus.
So hanebüchen ist die Story um das Glastonbury Rätsel aber zum Glück nicht, dennoch gibt es auch hier, genau wie bei Das Killer-Kommando ein paar Wendungen, die einfach viel zerstören, was sich die Folge im Vorfeld aufgebaut hat. Dafür gibt es wieder gelungene Gastauftritte. Bodo Wolf als fadenscheiniger Hassan Hurst stielt zusammen mit Jörg Döring als herrlich-schmierigem Bestatter Ethan Sloane und Reiner Schöne als Anwer Coralli den Hauptdarstellern ganz schön die Show. Auch Dietmar Wunder gefällt in der Rolle von Don Harris wieder, dieses Mal verzichtet er auf zu viel Coolness, wodurch auch Claudia Urbschat-Mingues als Elektra weniger blass wirkt.
Der Soundtrack ist auf Das Glastonbury-Rätsel besser gelungen als zuvor, das heißt, er existiert immerhin. Aber hauptsächlich wird er sehr dezent im Hintergrund eingesetzt. Dafür protzt die Regie wieder mit Soundeffekten, Oliver Döring versteht es den Hörer erst in Sicherheit zu wiegen und dann im unerwartetstem Moment mit einem Schlag ins Schwitzen zu bringen. Handwerklich ist das sechste Abenteuer von DON HARRIS PSYCHO COP wieder über jeden Zweifel erhaben, auch die erste halbe Stunde dieser Folge ist sensationell, danach wird es aber durchaus ein wenig enttäuschend und ist zu typisch für den Autor Jason Dark. Nichtsdestotrotz hat der Suchtfaktor zumindest bei mir schon zugeschlagen. Und die Hoffnung ist natürlich nicht begraben, dass die nächste Folge wieder so stark wird wie Das Erbe der Wächter.
Veröffentlichungstermin: 24. April 2009
Spielzeit: 58:47 Min.
Line-Up:
Douglas Welbat – Erzähler
Dietmar Wunder – Don Harris
Claudia Urbschat-Mingues – Elektra
Bernd Rumpf – Jack O´Donnell
Gerrit Schmidt-Foss – Terry Sheridan
Phillipp Moog – Ahmed Corelli
Reiner Schöne – Anwer Corelli
Jörg Döring – Ethan Sloane
Bodo Wolf – Hassan Hurst
Thomas Vogt – Alan Bradley
Roland Hemmo – Chaim
Jürgen Kluckert – Chef
Raimund Krone – Geist
Ingolf Gorfes – Hotelier
In weiteren Rollen: Ulrike Stürzbecher, Thorsten Michaelis, Sebastian Rüger
Oliver Döring – Buch und Regie
Alex Stelkens – Produktion
Pe Simon – Realisation
Vladimir Bondar – Illustration
Friedemann Weise – Grafik
Universal Publishing Music GmbH – Musik
Label: Folgenreich / Wortart / Universal Music Group
Homepage: http://www.folgenreich.de/donharris