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YNGWIE J. MALMSTEENS RISING FORCE: Alchemy

´Alchemy´ dürfte mal wieder in erster Linie für alle Fetischisten von ausgeprägten Gitarrensoli interessant sein, ansonsten bietet das neue Album nichts, was man von MALMSTEEN nicht schon zig mal gehört hätte.

Ich geb’s ja gleich zu Beginn meiner Rezension zu: Das Schaffen von YNGWIE MALMSTEEN habe ich die letzten Jahre nicht unbedingt verfolgt, wenn ich mir aber das neue Album “Alchemy” anhöre, habe ich nicht gerade das Gefühl, als hätte ich besonders viele Entwicklungsstufen verpasst, wenn nicht sogar gar keine. Des Weiteren habe ich bis heute nicht kapiert, wo denn eigentlich der Unterschied zwischen YNGWIE MALMSTEEN und YNGWIE J. MALMSTEEN’S RISING FORCE liegen, zumal die Bandmitglieder doch eh gewechselt werden wie Unterwäsche. Zu dieser Verwirrung trägt dann noch die Tatsache bei, dass MALMSTEEN doch erst vor einigen Tagen ein Projekt mit Orchester veröffentlicht hat.

“Alchemy” bietet genau das, was man erwartet

Genug der Wirrungen, hier kommt die Musik:

Auf “Alchemy” wird genau das geboten, was jeder von MALMSTEEN erwartet: Feiner Melodic Metal mit massig Gitarrensoli. Dabei kümmert sich MALMSTEEN erneut herzlich wenig um das, was in der restlichen Metal-Welt vor sich geht, und zieht unbeirrt sein Ding durch, dem man erhebliche Abnutzungserscheinungen jedoch nicht absprechen kann.

Auf “Alchemy” gibt es nichts, was man von MALMSTEEN nicht schon mal gehört hätte, und vor allem die Gitarrensoli, die ich wirklich mal bewundert habe, empfinde ich inzwischen nur noch als langweilig. MALMSTEEN kann Gitarre spielen und das weiß die Welt seit Jahren, dennoch wäre es langsam an der Zeit, dem Gitarrenspiel mal wieder ein paar neue Ideen zuzufügen.

Eine Instrumentalballade sorgt auf “Alchemy” für Abwechslung

Die Songs an sich sind qualitativ recht unterschiedlich und vor allem der Gesang (diesmal ist es wieder mal Mark Boals, der ja schon 1986 mit von der Partie war) kann in einigen Songs wirklich mitreißen, wie z.B. beim “Gesangs-Opener” (der eigentliche Eröffner ist ein Instrumental geworden) “Leonardo”, unterliegt aber auch zwangsläufig den kompositorischen Schwächen.

Für etwas Abwechslung auf “Alchemy” sorgt die bluesige Instrumentalballade “Blue” (sinnigerweise) und vor allem, wenn es endlich mal epischer und schwerer wird wie bei “Voodoo Nights”, schaffen es auch die Kompositionen, mich einzuwickeln. Schlussendlich schenkt sich Meister MALMSTEEN mit dem zehnminütigen “Asylum” noch mal so richtig ein, ein Instrumental, das in drei Teile aufgespalten wurde und MALMSTEEN pur bietet.

Der raue Gitarrensound steht YNGWIE MALMSTEEN gut zu gesicht

Was mich zusätzlich wirklich begeistert ist der raue Gitarrensound (wenn YNGWIE nicht gerade soliert), der dem Album gut zu Gesicht steht, gleichzeitig von der miesen Schepper-Drum-Produktion aber wieder negativiert wird.

Ansonsten sind es aber 08/15-Kompositionen wie “Playing with Fire” oder “Stand (The)”, die für mich “Alchemy” zu einer recht langweiligen Sache werden lassen, ja mit ihren einfallslosen Refrains sogar nerven.

Muss man dieses Album wirklich haben?

Veröffentlichungstermin: 11.10.1999

Spielzeit: 68:24 Min.

Line-Up:

Yngwie J. Malmsteen – All Guitars
Mark Boals – Vocals
Barry Dunaway – Bass
John Macaluso – Drums
Mats Olausson – Keyboards & Backing Vocals

Produziert von Yngwie J. Malmsteen
Label: Dream Catcher

YNGWIE J. MALMSTEEN’S RISING FORCE “Alchemy” Tracklist

1. Blitzkrieg
2. Leonardo
3. Playing with Fire
4. Stand (The)
5. Wield my Sword
6. Blue
7. Legion of the Damned
8. Deamon dance (7,405,926)
9. Hangar 18, Area 51
10. Voodoo Nights
11. Asylum
I-Asylum
II-Sky Euphoria
III-Quantum Leap

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