DEEP PURPLE: live am 20.8 in der Berliner Columbiahalle

Es ist echt erstaunlich was die alten Herren noch leisten können, auch wenn die Performance manchmal ein bisschen hüftsteif wirkt. Dennoch rate ich euch auf ein Konzert der „Bananas“ Tour, die ab November durch Deutschland führt, dabei zu sein.

Fünf Jahre ist es jetzt her, seit das letzte (durchwachsene) DEEP PURPLE Album „Abandon“ raus gekommen ist. In der Zwischenzeit musste man sich mit Live- und Konservenkonzerten zufrieden geben, die aber auch überzeugen konnten. Nun erscheint die neue Scheibe „Bananas“ und diese ist wieder eine Rückbesinnung auf alte Tugenden. Aus dem Anlass der Veröffentlichung gaben DEEP PURPLE in Berlin ein ganz spezielles Clubkonzert in der Berliner Columbiahalle bei dem sie das neue Album mit ein paar Klassikern gemischt vorstellen wollten. Nach den hervorragenden Liveauftritten von den „alten Säcken“ TWISTED SISTER und DIO, die ich Balingen und Wacken gesehen hatte, war ich sehr gespannt auf den Gig der Mannen um Ian Gillian. Schließlich ist es seit langer Zeit das erste Club Konzert im kleinen Rahmen für die Band, das nur 1200 Fans mitverfolgen durften. Ohne Vorband und ohne Schnörkel ging es dann auch gleich mit dem Klassiker „Highway Star“ los, der erstmal zeigte wo der Hammer hängt. Vor allem Sänger Gillian erstaunte mit seiner immer noch faszinierenden Stimme und was Steve Morse aus seiner Gitarre rausholt ist auch schlichtweg genial. „Knocking at your back door“ heizte die Halle noch weiter auf, bevor der erste neue Song „Silver Tongue“ vorgestellt wurde. Auf der Scheibe gefällt er mir nicht so gut wie live, aber Stücke dieser Art gibt´s ja zur Genüge. Dann wurde mit „Lazy“ wieder ein alter Klassiker aus dem Hut gezaubert. Danach kam dann gleich ein Dreier Pack vom neuen Album und zwar das Instrumental „Contact Lost“, die Ballade „Haunted“ und der rockige Titeltrack „Bananas“. Alle drei konnten durchweg überzeugen, wobei die beiden ruhigen Songs echtes Gänsehautfeeling verbreiteten. Hinter „Contact Lost“ verbirgt sich der tragische Absturz der Raumfähre Columbia. Noch einen Tag vor der Tragödie gab es einen direkten Kontakt der Musiker zu den Astronauten, die ihrerseits kurz zuvor ein DEEP PURPLE Konzert besucht hatten. „Well dressed Guitar“ und der neue, klasse Opener „House of pain“ läuteten dann das Klassikerfinale ein. Doch zuerst hatte Keyboarder Don Airey (er ersetzt seit zwei Jahren Urgestein Jon Lord) seinen großen Auftritt. Ich meine mittlerweile habe ich echt keinen Bock mehr auf ellenlange Soloeinlagen, aber was Airey und später auch Morse boten, war allererste Sahne. Eingebettet in ein Klassik Intermezzo kam unter anderem die Star Wars Titelmelodie zu ehren und das Publikum ging ordentlich mit und feierte ihn ab. Nach dem superben „Perfect Strangers“ kam dann Steve Morse zu „Soloehren“ und er zog sein Solo so auf, als würde man zwischen Radiosendern hin und herschalten. Da wurden dann „Sweet Child of mine“ von GUNS´N´ROSES und andere Klassiker gezockt die dann in dem „Smoke on the water“ Riff endeten. Echt klasse!

„Hush“ beschloss dann den regulären Teil, bevor die Fans die berühmten ´“Black Night“ Gesänge anstimmte, um die Band wieder zurückzuholen. Doch vor dem Song kam noch der geile neue Song „I got your number“ zum Zuge. Ja und mit „Black Night und einem ausrastenden Publikum( Altersdurchschnitt 45) wurde ein unterhaltsamer Abend beendet. Es ist echt erstaunlich was die alten Herren noch leisten können, auch wenn die Performance manchmal ein bisschen hüftsteif wirkt. Dennoch rate ich euch auf ein Konzert der „Bananas“ Tour, die ab November durch Deutschland führt, dabei zu sein.

Gastreview vonD@kster

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