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SYMPHORCE: Alle Jahre wieder

Jahr für Jahr veröffentlichen SYMPHORCE erstklassige Alben, spielen starke Shows und schaffen trotzdem nicht den Durchbruch. Wieso das so ist, warum Gitarrist Cede die ständigen Vergleiche mit BRAINSTORM nerven und das Doug von King of Queens der Größte ist, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Jahr für Jahr veröffentlichen SYMPHORCE erstklassige Alben, spielen starke Shows und schaffen trotzdem nicht den Durchbruch. Wieso das so ist, warum Gitarrist Cede die ständigen Vergleiche mit BRAINSTORM nerven und weshalb Doug von King of Queens der Größte ist, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Ein kurzer Rückblick: Godspeed erschien im Sommer 2005, danach gab es eine Tour mit SONATA ARCTICTA und dann war Ruhe angesagt. Warum war das so?

Wir haben für unsere Verhältnisse ausgiebig getourt und auch das erste Mal in Amerika gespielt. Wir sind auch erstmals in anderen Ländern aufgetreten, und es war wirklich eine super Zeit. Egal wo wir gespielt haben, wir sind gut angekommen und unsere Songs wurden überall mitgesungen. Das hat uns schon sehr überrascht. Kurz nach der Tour hat uns Sascha, unser Ex-Drummer, ja leider verlassen, da er keinen Bock mehr hatte. Wir sind davon total überrascht gewesen und waren bis Ende 2005 nur noch ein großes Fragezeichen. Niemand wusste wie es weitergeht. Dann haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir weitermachen können. Steffen ist dann ziemlich schnell zu uns gestoßen. Wir kennen ihn schon seit Jahren und er ist ein echt guter Kumpel. Er war dann die erste Option und es klappt auch alles wunderbar. Das komplette Jahr 2006 über haben wir dann Songs geschrieben. Jeder hat für sich sein Süppchen gekocht und wir waren bestimmt nicht untätig. Aber es war schon etwas ruhiger im letzten Jahr.

Godspeed war die dritte Platte innerhalb kürzester Zeit. Habt ihr euch eine Fanbasis aufbauen können, ihr wart ja auch mit jeder CD auf Tour und konsequenterweise lief die letzte Scheibe dann am besten oder ist dies ein Trugschluss von mir?

Sagen wir mal so: Wir haben uns erhofft, dass Godspeed richtig durchstartet. Leider sind diese Erwartungen nur teilweise in Erfüllung gegangen. Meiner Meinung nach war Godspeed unser bestes Album bisher, aber trotzdem haben wir nicht so verkauft wie wir uns das vorgestellt haben. Mit Verkaufszahlen ist das sowieso relativ. Man muss als Musiker in der heutigen Zeit in sich kehren und froh sein, dass man ein Label hat und die Scheiben auch veröffentlicht werden. Ich freue mich wenn ich im Media Markt meine Alben sehe, und das ist für mich Erfolg.

Gute Einstellung. Wenn zu dir jemand vor 15 Jahren gesagt hätte, dass du mit dem Nightliner durch Europa fährst und in Amerika spielst, hättest du ihn wohl für verrückt erklärt.

Genau. Solche Sachen sind für mich entscheidend. Unsere Songs kennen Leute in Amerika und das bestätigt uns schon in dem was wir machen.

Kommen wir zur neuen Platte. Become Death ist anders, dunkler und auch härter als die anderen Platten.

Symphorce-Interview
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum das jetzt so gelaufen ist. Wir haben uns nicht hingesetzt und gesagt ´komm lass uns düster und böser sein´. – Become Death ist anders, dunkler und härter als frühere Alben.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum das jetzt so gelaufen ist. Wir haben uns nicht hingesetzt und gesagt komm lass uns düster und böser sein. Das entwickelt sich über Wochen und Monate. Wir waren schon etwas erschreckt, als wir erstmals mit den fertigen Songs konfrontiert wurden. Jetzt lernen die Leute die dunkle Seite von SYMPHORCE kennen. Als wir festgestellt haben, dass die Songs härter werden war klar, dass auch der Titel der Scheibe und das Artwork etwas anders werden. Wir können ja schlecht die Scheibe Become Death nennen und dann haben wir eine Prinzessin im pinkfarbenen Kleid auf einer Wiese liegen. Ich kann mich gut mit dem anfreunden, was wir jetzt machen. Mit dem Thema Tod kann ich mich auch gut anfreunden, es ist ja ein interessantes. Es gibt auch noch gefühlvollere Songs und es ist unsere vielschichtigste Platte bisher.

Ich war anfangs überrascht und habe ein bisschen gebraucht, bis ich Zugang zu der Scheibe gefunden habe. Was ich sehr positiv empfinde ist der Gesang von Andy. Er war ja doch sehr präsent in den letzten Jahren und oft war klar, was kommt. Bei Become Death erkennt man ganz neue Facetten bei ihm.

Stimmt. Gerade was Andys Gesangsleistung auf diesem Album betrifft, bin ich total begeistert. Es erfüllt mich auch mit Stolz mit so einem geilen Sänger zusammenzuspielen. Der Andy hat sich auch super in die Songs eingebracht. Bei den ersten beiden Songs, die ja die wohl härtesten in der Geschichte von uns sind, habe ich schon Angst bekommen. Bei In the hopes of a dream singt er wieder total gefühlvoll und das macht er schon wirklich spitze. Ich bin mal gespannt wie sich das neue Material live anhört.

Was denkst du, wie lange er die Doppelbelastung noch durchhält?

Das musst du ihn schon selbst fragen, haha.

Hast du nicht Angst, dass du irgendwann mal einen Anruf oder eine Mail bekommst und er entscheidet sich für BRAINSTORM?

Aus eigener Erfahrung kann ich das schon auch nachvollziehen. Irgendwann ist der Punkt erreicht. Bisher scheint es aber bei ihm hervorragend zu funktionieren.

Die Entscheidung bei FREEDOM CALL auszusteigen hast noch nicht bereut?

Absolut nicht. Wir haben uns im Guten getrennt und ich habe mir in Kaufbeuren das neue Line-Up mal angesehen. Das war schon komisch und merkwürdig für mich. Ein bisschen Wehmut war da schon dabei, aber es war die absolut richtige Entscheidung

Wie geht es jetzt bei SYMPHORCE weiter? Tour, Festivals im Sommer?

Konkret haben wir noch nichts geplant. Eine Tour ist auch noch nicht sicher, das hängt vom Support der Plattenfirma ab. Wir hoffen schon auf einige Festivals. Die großen sind schon recht ausgebucht, aber es gibt ja auch viele kleinere Festivals. Einzelgigs wollen wir auch spielen und eine Tour wäre natürlich trotzdem am besten. Schauen wir mal. Wir müssen auch sehen, wie wir von Metal Blade unterstützt werden. Es ist die letzte Platte bei ihnen. Der Vertrag läuft aus und wir sind danach für alle Seiten offen. Die Reaktionen auf Become Death sind jedenfalls sehr gut und vielleicht geht ja doch noch was. Obwohl bei jeder Kritik ständig die BRAINSTORM-Vergleiche nerven.

Du kannst das aber fast nicht vermeiden.

Wir sind eine eigenständige Band und ich finde es schade. Wir tun uns schwer aus dem Schatten der anderen Band rauszukommen, obwohl wir Jahr für Jahr neue Scheiben veröffentlichen. Ich finde BRAINSTORM ja auch super, aber ich frage mich schon immer, warum wir mit denen verglichen werden. Da machen es sich die Kritiker auch oft zu einfach.

Du wohnst noch in der Schweiz und bist noch glücklich dort?

Klar. Ich werde mich niemals um einen deutschen Pass bemühen und mein Geld ist auf dem Konto sicher.

Wie macht ihr das mit dem Proben?

Aufgrund der räumlichen Distanz proben wir immer nur, wenn etwas ansteht. Vor einem Studiotermin, oder vor Tourneen, bzw. vor Festivalauftritten. Wir sind perfekt vorbereitet wenn es zu den Proben oder ins Studio geht und dann geht das immer recht zügig. Es ist nicht so, dass wir uns einfach mal so treffen, um zu proben. Wir proben über MSN, das geht auch, haha.

Symphorce-Interview
Wir sind perfekt vorbereitet wenn es zu den Proben oder ins Studio geht und dann geht das immer recht zügig. Es ist nicht so, dass wir uns einfach mal so treffen, um zu proben. Wir proben über MSN, das geht auch, haha. . die räumliche Distanz zwischen den Bandmitgliedern stört bei SYMPHORCE niemanden.

Wie lange spielst Du schon Gitarre?

15 Jahre. Angefangen habe ich, als ich 12 Jahre alt war.

Gute Entscheidung. Ich habe jetzt angefangen. Viel zu schwer – ich glaube ich lerne das nie.

Respekt, in deinem Alter, haha. Ich würde es mir nicht mehr beibringen wollen. Mir passiert es jetzt noch oft, dass ich mich verspiele und ich nehme jetzt noch die Gitarre in der Hand und denke mir ich kann ja eigentlich gar nichts.

Wer ist dein Lieblingsgitarrist?

Slash, wegen ihm habe ich angefangen zu spielen. Paul Gilbert, Dimebag Darrel, Zakk Wylde.

Ich habe sogar euren Hidden-Track gehört. Wer ist der King Of Queens-Fan bei Euch?

Alle. Aber für den Scheiß bin ich verantwortlich. Es ist doch irgendwie auch lustig. Es geht davor nur um Tod und Angst und alles ist schwarz. Wir haben aber auch noch Humor in der Band und da wir alle richtig große Fans der Serie sind und stundenlang die Serien gucken, passt der Hidden-Track wirklich zu uns. Ich war irgendwann mal am Song schreiben und mir geisterte die Titelmelodie durch den Kopf, und ich habe es dann den anderen geschickt. Ich dachte in diesem Moment noch gar nicht daran, dass er mal Verwendung findet.

Deine Lieblingscharaktere in der Serie?

Doug ist schon ein Held. Er kann fressen was er will und hat trotzdem eine gut aussehende Frau. Er ist schon ein King. Ich finde die ganze Serie einfach genial. Der alte cholerische Sack ist auch weltklasse. Als wir in Atlanta spielten, habe ich mir die Staffeln in Amerika gekauft und ich schaue es lieber im Original. Da ist es noch eine Spur besser.

Willst noch was loswerden?

Ich hoffe, die Leute geben der neuen Scheibe die Zeit und die Chance, die sie verdient. Wir haben uns echt Mühe gegeben, auch was das Artwork angeht. Es wird auch wieder eine Limited Edition geben. Da gibt es dann eine DVD mit einem kompletten Gig der 2005-Tour aus Holland. Die Leute sollen die Scheibe kaufen und nicht ziehen.

Die Scheibe gab es schon wieder vor Veröffentlichung im Netz…

Ja, habe ich auch gesehen. Das ist echt zum Kotzen. Wir als Band haben nicht mal die fertige CD gehört, da gab es schon die fertige Promo im Netz. Das kotzt mich dermaßen an und das macht mich fuchsteufelswild. Ich finde das total respektlos gegenüber den Musikern. Wir geben uns soviel Mühe. Besonders heutzutage kann man doch über Youtube oder My-Space Songs und Bands anchecken.

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