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THE MANSION OF SOUL DRAIN: Neon God [Eigenproduktion]

Absolut gesichtsloser "Beauty and the Beast"-Gothic Metal, kompositorisch wie spieltechnisch viel zu simpel und mit starken Defiziten beim Gesang.

Nein, nein und nochmals nein! Die Welt braucht keine weitere gesichtslose Beauty and the Beast-Gothic Metal-Band, die spieltechnisch und songwriterisch günstigstenfalls im unteren Mittelfeld anzusiedeln ist. Das hält diese schwedische Band jedoch nicht davon ab, dennoch ihre ganz und gar nicht göttliche Eigenproduktion Neon God auf die Welt loszulassen. Wenn es etwas gibt, wodurch sich die Musik dieser Kapelle von der anderer Vertreter unterscheidet, dann ist es die Tatsache, dass man, wenn auch die Zutaten die gleichen sind und die Musik trotz allem absolut austauschbar klingt, deutlich gothiclastiger und weniger metallastig vorgeht als der Großteil der Konkurrenz. Das drückt sich nicht nur darin aus, dass neben Gegrunze und Elfengesang auch noch cleaner, recht tiefer, pathetischer Männergesang zu hören ist, wie man ihn eher von einer reinen Gothic-Bands erwarten würde. Nein, auch die wahrscheinlich programmierten Drums, die stur ihren straighten Beat durchspielen, ohne jegliche Tempowechsel oder Breaks innerhalb der Songs, ja sogar nahezu ohne für Abwechslung sorgende Figuren und Spielereien, drängen die Gruppe in die Gothic-Richtung, sind aber zugleich hauptverantwortlich dafür, dass die Musik auf Neon God derart einschläfernd wirkt.

Überhaupt wirkt die Scheibe ziemlich lustlos eingespielt. Auch die Sängerin etwa, die sich ohnehin aufgrund ihrer dünnen Stimme, den limitierten Stimmumfang und den ein oder anderen schiefen Ton – gerade in den zweistimmigen Gesangspassagen, bei denen sie Jeanne André mit ihrem männlichen Pendant im Duett singt, sind einige gar schmerzende Disharmonien zu ertragen – nicht mit Ruhm bekleckert, erweckt den Eindruck, als hätte sie eigentlich gar keine Lust im Studio zu stehen, derart emotionslos klingen ihre Vocals auf diesem Album. Um diese Kritik nicht zu einseitig erscheinen zu lassen, sei erwähnt, dass das Gegrunze teilweise weitaus dilettantischer klingt als der Gesang von Jeanne André. Man höre sich nur mal den Titelsong an.

Das Songmaterial an sich ist auch als unterdurchschnittlich zu bezeichnen. Es bleibt einfach nichts hängen, die Musik plätschert so vor sich hin, Spannungsbögen werden gar nicht erst versucht aufzubauen. Da auch noch die Produktion ziemlich dumpf und drucklos ist und die CD entgegen der Angaben auf dem Infoblatt nur auf eine magere Spielzeit von etwa 32 Minuten kommt, gibt es wirklich keinen einzigen Grund, diese Scheibe zu erwerben, ob Gothic-Fan oder nicht.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 32:09 Min.

Line-Up:
Marco Baas

Jeanne André

Peter Gunnarsson

Örian Nilsson

Hompage: http://goto.glocalnet.net/themansion/

Email-Adresse der Band: the_mansion@sverige.nu

Tracklist:
1. Midnight Hour

2. Way To Acron

3. Quiescent Objection

4. Sin´h Daourn

5. Where Do I Belong

6. Neon God

7. Oceans Of Fury

8. The Crown With A Head

9. Forgotten Meadow

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