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SOULSEARCH: Abred vs. Annwn

SOULSEARCH festigen bei mir mit ‘Abred vs Annwn’ den guten Eindruck vom Debut und so kann man auf eine lange Karriere der noch jungen Band hoffen.

‘Abred vs. Annwn’ heißt also der Nachfolger zum Debut ‘Gwynedd’ und der
Name sagt eigentlich schon, dass es sich bei dem Zweitwerk irgendwie um
ein Konzeptalbum handeln muss. Dies trifft jedoch nicht ganz zu, da dem
Album keine Story zugrunde liegt, sondern mehr das Hauptthema ‘Abred
(die Menschenwelt) vs. Annwn (die Anderswelt)’ durch die Band in
verschiedenen Geschichten dargestellt wird. Der Untertitel ‘Behind the
Archaic Alliance’ weitet das Thema noch etwas aus, und so kann man im
Presseinfo folgende Sätze lesen: ‘Abred vs. Annwn’ verarbeitet persönliche Gedanken und Philosophien des Texters im Stil der ‘Archaischen Vereinigung’, wie SOULSEARCH die Untergrund-Kultur der Black/Doom/Gothic und Wave Szene zusammenfassen. Auf verwegene und idealisierende Art und Weise wird die Bekenntnis zur eigenen Identität propagiert, ermüdet von den kulturellen Lehrläufen des Amerikanismus.’

SOULSEARCH verarbeiten zahlreiche Stilmittel aus Gothic, Folk und Ambient

Auffassen kann man dies, wie auch immer man will , und so lassen auch die Texte in den Songs viel Freiraum für eigenen Interpretationen. Musikalisch ist die Band den auf ‘Gwynedd’ angetretenen Weg fortgeschritten und so ist das Album ähnlich aufgebaut wie das Debüt. Begonnen wird mit zwei atmosphärischen Doom-Metal-Songs und je größer die Minutenzahl auf der Anzeige wird, desto mehr verarbeitet die Band Stilmittel aus dem Gothic, Folk und Ambient. So wird ‘Owl Aided’ in erster Linie von Piano-Sounds und Gesang getragen, während ‘Aeds Traces’ schon etwas sphärischer daherkommt, jedoch immer noch Doom-Trademarks aufweist und vor allem durch die schöne hymnenhafte Melodie den Hörer in den Bann zieht.

‘Golden Torques’ hat dann mit Metal gar nichts mehr zu tun und kann wohl schon fast als Ethno-Song bezeichnet werden. Genauso sind in ‘Achard Forcha’ keine Gitarren zu hören und ist durch die Trommeln und den weiblichen ‘nanana’-Gesang gut ins Ambient-Genre einzuordnen. ‘Seals of Gessa’ wird sich wohl auf jeden Fall den Vergleich mit IN EXTREMO gefallen lassen müssen, da sich sogar die Melodieführung ziemlich nach einem Song der Berliner anhört, während ‘Archaic Alliance’ verdächtig nach  ANATHEMA klingt, um der Band mal nicht grob Ideenklau vorzuwerfen…

“Abred vs. Annwn” ist von einer klaren Weiterentwicklung gekennzeichnet

Insgesamt kann man der Band auf ‘Abred vs. Annwn’ eine klare Weiterentwicklung anhören und so ist das zweite Album nicht mehr ganz
so verspielt und experimentierfreudig wie das Debüt, wodurch es aber auch ein ganzes Stück ernsthafter klingt. Das heidnische Konzept wird bei SOULSEARCH jedenfalls sehr überzeugend und auch abwechslungsreich umgesetzt. Trotz der großen Stilvielfalt klingt das Ganze keineswegs zerfahren sondern lässt jederzeit den roten Faden erkennen. Am negativsten fällt mir eigentlich der englische Gesang auf, der aussprachemäßig einfach zu schrecklich und dadurch sehr unprofessionell
klingt, hier würde sich die Band meiner Meinung nach lieber auf die deutschen Texte beschränken, da diese wirklich gut formuliert sind und
einen guten Eindruck hinterlassen.

SOULSEARCH festigen bei mir mit ‘Abred vs Annwn’ den guten Eindruck vom Debüt und so kann man auf eine lange Karriere der noch jungen Band
hoffen.

Veröffentlichungstermin: 23. November 1998

Spielzeit: 52.34 min.

Erschienen bei Serenade Records

SOULSEARCH “Abred vs. Annwn” Tracklist

1. The Sidh
2. Dazzling Niam
3. Owl Aided
4. Aeds Traces
5. Golden Torques
6. Achard Forcha
7. Seals of Gessa
8. Cythraw
9. Archaic Alliance

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