SORROGATE: Spinalonga [Eigenproduktion]

Eine ordentliche, wenngleich manchmal monotone Mischung aus traditionellem Metal der Marke GRAVE DIGGER und gemäßigtem Power Thrash.

SORROGATE spielen eine ziemlich rohe Mischung aus traditionellem Metal der Marke GRAVE DIGGER und gemäßigtem Power Thrash. Das Quartett gehört entsprechend zu jenen Bands, die problemlos zehn Jahre in die Vergangenheit reisen können, ohne dass jemand Verdacht schöpfen würde. Die Riffs sind heavy und der Bass wummert ordentlich. Der In-die-Fresse-Effekt von MACHINE HEAD bleibt jedoch aus, weil SORROGATE zu konventionell agieren. Die Band agiert zwar geschlossen, ein Teil der Wucht geht jedoch in der soliden Produktion verloren. Es gibt nicht die geringste Spur von Dynamik auf Spinalonga. Selbst im Gesangsbereich sucht man vergeblich nach Abwechslung.

Umgedreht bleiben einem unangenehme Überraschungen beim Anhören erspart. Der Rhythmus wechselt zwischen stampfendem Midtempo und flotteren Abschnitten. Die Gitarren agieren songdienlich, wirken jenseits der Soli bisweilen unspektakulär. Das ist weniger schlimm, da die kehlige, recht tiefe Stimme von Roland Schäfer das Klangbild bestimmt. An diesem Punkt wird die Musik auf einmal schlüssig. SORROGATE sind nicht darauf erpicht, die zornigste oder gefährlichste Band der Welt zu sein. Aber sie haben ihre Nische gefunden und sind gewillt, ihre Position zu verteidigen. Glücklicherweise verstehen SORROGATE es, die Refrains durch geradlinige Strukturen und Wortwiederholungen als solche kenntlich zu machen. Dadurch werden die Stücke schon nach wenigen Hördurchgängen erstaunlich griffig. Zwischendurch gibt es zwar einige gesichtslose Nummern wie das relativ schleppende Faces Of Death. Insgesamt schimmert aber eine gewisse Routine im Songwriting durch, die verhindert, dass die Songs zu gleichförmig klingen. Folglich kann die zweite Albumhälfte mühelos mit der ersten mithalten. Das abschließende AC/DC-Cover Whole Lotta Rosie verdeutlicht allerdings das Manko der Band: Sie klingt ausgesprochen monoton. Wie geschrieben liegt darin auch ihr Reiz, wenngleich wohl für ein eher ausgewähltes Zielpublikum.

Das Album ist erhältlich für 12 Euro (inkl. Porto) bei SORROGATE, c/o Roland Schäfer, Auenstr. 47, 97456 Dittelbrunn.

Spielzeit: 45:34 Min.

Line-Up:
Roland Schäfer: Gesang, Bass
Daniel Loesch: Gitarre
Frank Schölch: Gitarre
Oli Baumann: Schlagzeug

Homepage: http://www.sorrogate.de

Tracklist:
1. Traitor
2. Spinalonga
3. Headhunter
4. Open Door
5. Rape Me
6. Faces Of Death
7. Madman´s Dreams
8. My Terrible Fear
9. Wall Of Lies
10. Whole Lotta Rosie

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