SCID: Recocknize

Das ist brutale Musik mit dem gewissen Etwas. Extrem an allen Ecken, aber nie sperrig oder billig.

Sie wollten schon immer ein extremes Album aufnehmen, doch es gelang ihnen nie so richtig? Sie haben alles versucht? Mit diesem Rezept kein Problem. Man gehe wie folgt vor:

Zutaten: Mitglieder von VAGINAL INCEST, DIRTY PLAYGROUND, EMBEDDED, THE VAST, INIURIA und THE ONLY WAY OUT. Sowie jeweils eine Portion Death Metal, Grindcore, Porn und Humor.

Man nehme zuerst David Rambeck von VAGINAL INCEST und DIRTY PLAYGROUND und lasse ihn sämtliche Instrumente einspielen. Dann füge man seinen DIRTY PLAYGROUND-Kollege Stefan Neumann hinzu und lasse ihn die zusätzlichen Gitarrenparts übernehmen. Man lasse die beiden rocken was das Zeug hält und füge zum Schluss Rainer Düsing (EMBEDDED, THE VAST) hinzu, lässt das ganze auf höchster Stufe eine Zeit lang kochen (Vorsicht, kocht extrem schnell über!) und rührt gelegentlich um.

Wenn das Gericht anfängt zu schäumen und zu brodeln beginnt man immer schneller zu rühren, bis man dabei in Ekstase gerät. Man zerkleinere Elemente aus Death Metal, Grindcore und allem anderen, was extrem ist und füge diese hinzu. Wenn einem der Schweiß auf der Stirn steht, müsste das Gericht bereits anfangen sich grün zu verfärben.

Jetzt ist es an der Zeit für die Endwürze, man nehme eine riesen Portion Porn und vermische sie in gleichen Teilen mit einer großen Portion Humor. Das ganze gebe man hinzu und rühre nochmals stark um, idealerweise mit dem Mixer.

Nun sollte man aber schleunigst in Deckung gehen, denn was dabei herauskommt ist extrem gefährlich. Extrem süchtig machend. Extrem geil.

Spaß beiseite, SCID (steht für Severe Combined Immunodeficiency – lacht nicht, das Wort gibt es wirklich und beschreibt eine verdammt fiese Krankheit) machen High-End-Extrem-Porno-Party-Death-Metal, so möchte man es nennen. Na, wenn das keine Schublade ist, was?

Fünf Lieder und ein Bonus Track erwarten den geneigten Hörer auf dieser (im Moment nur als Promo erhältlichen) Veröffentlichung. Bereits der Opener C.L.I.T. beginnt mit einem Intro (fragt mich nicht aus welchem Film es ist), das verdammt erheiternd ist. Der Song an sich ist abwechslungsreich, heavy, brutal und trotzdem groovy. Rainer Düsing grunzt nicht einfach nur tief, sondern einfach nur geil, dunkler und brutaler geht`s fast nicht mehr. Aber erwartet nicht irgendeinen Harmonizer Grunzton oder ein Dauerrülpsen der Marke COCK AND BALL TORTURE, Rainer singt einfach nur tief und brutal, fertig.

Anspieltipps gibt es keine, die gesamte Scheibe macht durchgehend Spaß. Man gebe sich Lieder wie Permanent Flatulence oder einfach nur Titel, wie Cunt Wait Until Tonight (welch geniales Wortspiel) oder den Titeltrack Recocknize (ebenso genial).

Selbst der Hidden Track (versteckt sich nach zig leeren Tracks auf Position 26), auf dem SCID das Theme aus dem Film Kill Bill Vol. 1 verwursten macht deftig Spaß.

Für mich sind SCID mit das geilste, was ich in letzter Zeit aus diesem Sektor gehört habe. Und, an alle Labels: SCID sind noch zu haben. Wäre doch zu schade, wenn das ganze nur als Promo erhältlich wäre.

Veröffentlichungstermin: Juni 2004

Spielzeit: 17:13 Min.

Line-Up:
David Rambeck – Music, Drums, Guitars, Bass, Samples, Lyrics

Rainer Düsing – Vocals

Stefan Neumann – Additional Guitars, Lyrics

Produziert von Guido Schneider, Andreas Hilker, David Rambeck
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.scid.tk

Email: davidrambeck@gmx.net

Tracklist:
1. C.L.I.T.

2. Permanent Flatulence

3. The Awakening

4. Cunt Wait Until Tonight

5. Recocknize

+ Hidden Track

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner