Vollkommen unitalienisch klingen die… nun ja… Italiener SAVIOR FROM ANGER um Mainman Marco Ruggiero auf ihrem Debüt Lost In The Darkness. Wer sich nach einem der stärksten VICIOUS RUMOURS-Tracks benennt und das Album u.a. auch Carl Albert widmet, von dem wird natürlich Metal mit kräftigen US-Zitaten erwartet. Das ist tatsächlich auch der Fall, wobei die Mucke aber lustigerweise trotz der stilistischen Parallelen sonst kaum Gemeinsamkeiten mit VICIOUS RUMOURS aufweist.
Sänger Alessandro Granato hat eine sehr klare und hohe Stimme, für viele ein Kaufgrund, für andere ein Grund die Lauscher zuzuklappen. Mir gefällt´s natürlich, klingt irgendwie auch von den Pharsierungen oft etwas nach Alan Tecchio (HADES, WATCHTOWER), nagelt mich jetzt aber nicht fest.
Der musikalische Rahmen ist geprägt von sauberen Power-Riffs, vielen klassischen Soli und schönen Doublebass-Gewittern. Manchmal dringen SAVIOR FROM ANGER auch durchaus schon in thrashige Regionen vor, bleiben aber der melodischen Schiene immer erhalten.
Die Produktion könnte ruhig mehr krachen, zumal die absolut vorhandene Klampfenpower im Mix etwas untergeht und alles sehr mittig gehalten wurde. Im Gegenzug klingt Lost In The Darkness aber auch nicht nach Einheitsbrei und hat eine eigenene Identität, auch wenn ein Eigenproduktionscharakter eben immer im Hintergrund mitschwingt.
Was zählt, sind die Songs und da sind SAVIOR FROM ANGER nun definitiv keine Anfänger mehr, da sitzt jedes Riff, jeder Break am richtigen Fleck und ich kann mir gut vorstellen, dass hier live der Bär steppt! Die Italiener geben zum richtigen Zeitpunkt Gas, flechten aber auch immer wieder ruhige Zwischenparts ein und drosseln zwischendurch geschickt das Tempo, um dann wieder elegant loszupreschen.
Im produktionstechnischen Bereich ist wie erwähnt noch Luft nach oben und die Gesangslinien dürften für meinen Geschmack beim nächsten Album auch noch ein wenig variantenreicher ausfallen, ansonsten gibt´s an Lost In The Darkness aber wirklich rein gar nichts auszusetzen. Wer klassischen US-Headbangerstoff sucht und keinen Bock auf zugekleistertete Chöre und Stakkatogeriffe hat, dabei aber nicht auf Anspruch verzichten möchte, der liegt bei SAVIOR FROM ANGER jedenfalls absolut richtig.
Veröffentlichungstermin: 29.12.2008
Spielzeit: 49:37 Min.
Line-Up:
Alessandro Granato – vocals
Marco Ruggiero – guitars
Bruno Masulli – bass
Michele Antonio Coppola – drums
Produziert von Alessandro Granato
Label: Rock It Up Records
Homepage: http://www.marcoruggiero.com
MySpace: http://www.myspace.com/marcoruggiero
Tracklist:
01. Claustrophobia
02. Victim Of Rage
03. No Way Out
04. Killing Greed
05. Double Shot Now
06. Mindstruck
07. Shudder Of Death
08. Through This Life
09. Shock Wave
10. Puncture Of Submission (Bonus Track)