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SAVATAGE: Poets And Madmen [Re-Release]

Das letzte Studioalbum von SAVATAGE – und trotz starker Momente kein Highlight ihrer Diskographie.

Oh Mann, knappe elf Jahre sind es jetzt schon, seit SAVATAGE mit Poets And Madmen ihr letztes Album veröffentlichten. Es folgte eine Tour mit Zak Stevens-Ersatz Damond Jiniya, der es nie zu Studio-Ehren brachte, dann war irgendwie alles vorbei, ohne dass man es so richtig gemerkt hat. Ein irgendwie unwürdiges Ende für eine so großartige Band. Poets And Madmen ist also das (bislang?) letzte Album der Band gewesen, gehört allerdings trotz durchaus starker Momente nicht unbedingt zu den Highlights der Band-Diskographie. Im Vergleich zu den Vorgängern haben SAVATAGE auf Poets And Madmen wieder etwas an heaviness zugelegt, ohne natürlich in Richtung ihrer Frühwerke zu schielen. Cointerpoint-Gesang gibt es zum ersten Mal, seit Edge Of Thorns keinen, was vielleicht auch dem Abgang von Zak zuzuschreiben ist. Ich nehme an, dass ein solcher für den Song Morphine Child vorgesehen war. Aber auch ohne ist der Song das eindeutige Highlight des Albums, eines dieser großen Epen, für die man die Band lieben gelernt hat. Jon singt hier absolut erstklassig und bekommt Unterstützung durch backing vocals und Chöre.

Auch unter den restlichen Songs befinden sich noch viele starke Momente wie zum Beispiel beim Opener Stay With Me Awhile, der sehr vielversprechend anfängt, bei dessen Refrain man aber auch hört, dass Jons Stimme damals ziemlich angeschlagen war. Auch There In The Silence ist bis auf den etwas unspektakulären Refrain ziemlich gelungen, Hier experimentiert Jon mit Synthies, deren Klang erst mal aufhorchen lässt, da man das in dieser Form von SAVATAGE noch nicht gehört hat. Das damals vorab als Single ausgekoppelte Commissar startet bombastisch und stampfend, entwickelt sich dann aber zu einem ziemlich schnellen Song mit cooler Gesangsperformance von Jon Oliva und coolem Leadgitarrenspiel von Al Pitrelli. Auf der anderen Seite stehen Songs wie der nette, letztendlich aber belanglose Up Tempo-Song Drive oder The Rumor, welches  laut Jon zwar einer seiner Favoriten auf dem Album ist, auf mich aber eher zerfahren wirkt. Auch Awaken kommt troz coolem Bass-RIff nicht so richtig aus dem Quark.

Insgesamt muss man trotzdem sagen, dass die positiven Seiten auf Poets And Madmen klar überwiegen, es fehlt nur eben dieses Stück Genialität, welches fast alle anderen SAVATAGE-Alben auf ein anderes Level gebracht hat. Selbst das Higlight Morphine Child kann mit Epen wie Chance oder The Hourglass nicht ganz mithalten. Nichts desto trotz ist Poets And Madmen natürlich weit davon entfernt ein wirklich schlechtes Album zu sein, dafür sind hier viel zu gute und routinierte Musiker und Songwriter am Werk gewesen. Im Katalog der Band belegt das Album aber einen der hinteren Plätze. Was immer noch besser ist, als neunzig Prozent von dem, was sonst so als bombastischer Power Metal verkauft wird.

Veröffentlichungstermin: 09.12.2011

Spielzeit: 71:20 Min.

Line-Up:
Jon Oliva – vocals, keyboards 
Chris Caffery – guitars
Al Pitrelli – guitars
Johnny Lee Middleton – bass 
Jeff Plate – drums

Produziert von Paul O´Neill
Label: earMUSIC (Edel)

Homepage: http://www.savatage.com

Mehr im Netz: http://www.myspace.com/savatage

Tracklist:
01. Stay With Me Awhile
02. There in the Silence
03. Commissar
04. I Seek Power
05. Drive
06. Morphine Child
07. The Rumor
08. Man in the Mirror
09. Surrender
10. Awaken
11. Back to Reason
12. Tonight He Grins Again (Akustik)
13. Sleep (Akustik)

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