Polar - Five Arrows Cover

POLAR: Five Arrows

POLAR haben noch nicht alles gesagt: Mit neuem Line-up setzt „Five Arrows“ auf knackige Kompositionen und eine rohe Kante.

Nochmal von vorne. Nicht zum ersten Mal erfinden sich POLAR neu, diesmal jedoch blieb Shouter Adam Woodford gar keine andere Wahl: 2023 musste der Bandkopf eine komplett neue Belegschaft finden, als seine Mitmusiker die Instrumente an den Nagel hingen. Da Woodford aber nach eigener Aussage „noch mehr zu geben“ hatte, folgte der Neustart, dessen erstes Lebenszeichen vor allem eines versprüht: Entschlossenheit.

Zwar war die Entwicklung, die POLAR mit „Everywhere, Everything“ (2023) einschlugen, durchaus vielversprechend, mit dem hochenergetischen Mix von „Five Arrows“ können wir uns nach kurzer Eingewöhnung jedoch ebenfalls ganz gut anfreunden. Moderner und etwas roher bewegt sich das Gespann vorwärts, setzt im Opener „We Won’t Sleep“ auf federnde Rhythmen, verschließt sich gleichzeitig aber nicht vor dem einen oder anderen eingängigen Refrain („A New Mentality“).

Auf „Five Arrows“ setzen POLAR auf knackige Tracks und eine rohe Kante

Grundsätzlich zeigen sich die Briten rastlos und hungrig, was sich in knackige Kompositionen übersetzt: Länger als drei Minuten halten sich POLAR selten mit einem Stück auf, bevor die Band schon wieder die nächste Idee ins Visier nimmt. Dadurch bewahrt sich „Five Arrows“ seinen Elan, auch wenn mal ein Song wie „Closing Curtain“ nicht ganz so spektakulär ausfällt.

Mindestens ordentlich ist das Grundniveau sonst zu jeder Zeit, was die Platte letztendlich zu einer sicheren Bank für solche Genrefans macht, welchen in zeitgenössischen Produktionen häufig die Kante abhandenkommt. Ohne Rücksicht auf Verluste darf „All Hail The Tyrant“ die Axt schwingen, während Woodford statt süßlicher Clean-Vocals lieber auf seine rauen, leicht heiseren Shouts setzt. Locker lassen POLAR nur stellenweise wie im atmosphärischen Spoken-Word-Interludes „Soak It In Tragedy“ und während des weiblichen Gastparts in „Need_Want“. Ansonsten regiert auf „Five Arrows“ die Keule, selbst wenn „The Hills Are Alive With The Sound Of Violence“ eine Spur Nu Metal beimischt.

„Five Arrows“ belegt, dass POLAR noch nicht alles gesagt haben

Den wiederholten Neustart mit so viel Hartnäckigkeit hinzulegen, verlangt nach Respekt und einem zustimmenden Nicken, auch wenn das Niveau von „Nova“ (2019) derzeit noch außer Reichweite scheint. Denn letzten Endes behält Adam Woodford Recht: Gesagt ist im Hause POLAR tatsächlich noch nicht alles, wie der Neuanfang „Five Arrows“ belegt. Ein Glück also, dass der Sänger diesen Weg nicht alleine beschreiten muss, denn nach kurzer Eingewöhnungszeit finden hier auch alte Wegbegleiter genügend Anknüpfungspunkte. Und tun sie das nicht auf Anhieb, dann hilft vielleicht ein weiterer Druck auf die Abspieltaste – einfach nochmal von vorne.

Veröffentlichungstermin: 22.11.2024

Spielzeit: 37:36

Line-Up

Adam Woodford | vocals
Bruno Consani | guitar
Simon Richardson | guitar
Stefan Whiting | bass
Bradley Hanson | drums

Label: Arising Empire

Homepage: https://www.polaruk.co/
Facebook: https://www.facebook.com/polaruk
Instagram: https://www.instagram.com/polaruk
Bandcamp: https://arisingempire.bandcamp.com/album/five-arrows

POLAR “Five Arrows” Tracklist

01. We Won’t Sleep (Video bei YouTube)
02. Unkillable (Video bei YouTube)
03. A New Mentality (Video bei YouTube)
04. House of Cards
05. Dawn of a New Age
06. All Hail the Tyrant
07. Swimming with Sharks (Video bei YouTube)
08. Soak It in Tragedy
09. The Hills Are Alive with the sound of Violence
10. Paranoia (Video bei YouTube)
11. Need_Want
12. Closing Curtain