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MY SHAMEFUL: …of Dust

Pechschwarzer und ultraschwerer Doom Death für die dunkelsten Stunden.

Manch einer mag sich doch tatsächlich fragen, warum Doom Metal im tiefsten Underground rumgeistert und die Gruppierungen dieses Genre nicht ähnliche Erfolge einfahren wie manche Death Metal-Bands. Spätestens nachdem der Unwissende diese Scheibe gehört hat, werden sämtliche Fragen geklärt sein. MY SHAMEFUL aus Finnland, welche zur Zeit der Aufnahmen dieses Albums nur aus dem Musiker Sami Rautio bestanden, liefern den schwersten Brocken seit Langem ab. Mir fällt auf die Schnelle nichts ein, das …of Dust in Sachen Finsternis, Hoffnungslosigkeit und Depression überbieten könnte.

Meterhohe Wände bestehend aus Mollriffs türmen sich vor dem Hörer, tonnenschwere Drumsalven kommen auf den Hörer zu, es gibt keine Chance durch die Musik zu steigen. MY SHAMEFUL haben mit ihrem zweiten Album einen unglaublich nihilistischen Brocken Musik abgeliefert, dem eine pechschwarze Atmosphäre beiwohnt. Neben den krassen Rifferruptionen gibt es immer wieder leise Töne, die mindestens genauso bedrückend wirken. Der Gesang wurde sehr in den Hintergrund gemischt, ist irgendwie ständig präsent. Mit Effekten unterlegt, teilweise arg verzerrt, ächzt und grunzt Sami Rautio um sein Leben und man fürchtet sich nicht nur vor ihm, man fürchtet auch um das Leben des Musikers.

Das neunminütige Monster Your Darkness Shine ist sicherlich eines der intensivsten Stücke des Albums, nach minutenlangem Dröhnen in Zeitlupe wird es erstmal leise, um das Lied schlussendlich mit einer wunderschönen zweistimmigen Gitarrenmelodie ausklingen zu lassen. Dies ist auch der einzige Sonnenstrahl, der durch den pechschwarzen Himmel dringen soll. Abwechslung gibt es dennoch genügend, denn MY SHAMEFUL kriechen nicht nur, hier und da gibt es auch ein wenig flottere Passagen – was nicht heißen soll, es würde dann schnell werden.

Die acht Doom Death mit Funeral Doom-Touch-Songs folgen allesamt einer klaren Linie: Eruptiv und doch melodisch, eingängig und hoffnungslos negativ. Egal ob in den Texten oder der Musik, die allgegenwärtige Schwärze macht den Hörer krank und zieht ihn gewaltig runter. Nichts also für Zartbesaitete oder fröhliche Zeitgenossen. Für die dunkelsten Stunden liefern MY SHAMEFUL sicherlich den passenden Soundtrack ab. Ich hingegen würde krank werden, müsste ich mir dieses Album jeden Tag anhören.

Veröffentlichungstermin: 8. Dezember 2004

Spielzeit: 55:55 Min.

Line-Up:
Sami Rautio – Vocals, Guitars, Keyboards, Programming

Mark Napier – Drums

Label: Firedoom Music

Homepage: http://www.myshameful.com

Tracklist:
1. …of Dust

2. And Waters Will Close

3. Your Darkness Shine

4. One Lost Forever

5. I Found Nothing Sacred

6. These Empty Rooms

7. Disappointment

8. To Never Return

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