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MONOLORD: No Comfort

Gefühlt ist „No Comfort“ ein mutiger Versuch, das gesamte Stoner-Doom Programm musikalisch abzudecken. Das ist das Faszinierende daran und gleichzeitig das, was dieses Gesamtkunstwerk so schön unvollkommen macht.

Die schwedischen Stoner-Doom-Schwergewichte sind wieder da. Zwei Jahre nach dem famosen „Rust“ erscheint nun mit „No Comfort“ der seit langem erwartete Nachfolger auf Relapse Records.

Schaffte das schwedische Trio mit „Rust“ den endgültigen Durchbruch, so gilt es nun, den hart erkämpften Pletz an der eng besetzten Speerspitze des Genres zu verteidigen.

MONOLORD gehen raus aus der Komfortzone

Tatsächlich ist „No Comfort“ wohl das experimentellste und gleichzeitig das zugänglichste Werk der Skandinavier. Wurden die ersten drei Alben von den schweren fuzzigen Riffs dominiert, so besticht „No Comfort“ durch tiefe Emotionalität und überwiegend melancholische Stimmung. Ob dadurch MONOLORD nicht mehr MONOLORD sind, die wir kennen und schätzen gelernt haben? Das kann man so definitiv nicht sagen, denn anno 2019 klingen sie eben weniger nach ELECTRIC WIZARD “Light” und erschließen von nun an auch die Gebiete, die bis dato den Bands wie etwa WINDHAND oder ACID KING vorbehalten waren. Die erdige Heaviness ist zwar nach wie vor da, aber viel dezenter eingesetzt als zum Beispiel von CONAN, die keine Gefangenen nehmen und kurzerhand alles in Schutt und Asche legen.

Auf den dunklen Wolken schwebend

Insgesamt wirkt die neue Scheibe, wie bereits erwähnt, eine Ecke melodischer und verträumter. Klar schwingt hier ganz stark auch Schwermut mit, wodurch die gesamte Scheibe am Ende ins Dunkle gezogen wird, nichtsdestotrotz klingt “No Comfort” quasi „luftiger“ als „Rust“ oder „Vaenir“. Die besten Beispiele dafür sind vor allem „Larvae“, die von Südstaaten-Gitarrenriffs sowie satten Basslines getragen wird und am Ende die Abrissbirne schwingt, und der zu 90% akustische „Alone Together“, der fließend in den majestätischen Titelsong übergeht. Trotz des musikalischen Facelifts bleiben sich MONOLORD auf ganzen Linie treu, weswegen auch die Fans der ersten Stunde auch mit „No Comfort“ nicht zu kurz kommen werden. So laden „The Last Leaf“ und „Skyward“ ehrlich und direkt zum Headbangen ein.

Faszinierend und so schön unvollkommen zugleich

Am Ende muss man die Leistung der Schweden auf alle Fälle loben. Gefühlt ist „No Comfort“ ein mutiger Versuch, das gesamte Stoner-Doom Programm musikalisch abzudecken. Die Palette reicht wahrhaft von ELECTRIC WIZARD und SLEEP über RED FANG und POMBAGIRA bis hin zu BARONESS und TRUCKFIGHTERS. Das ist das Faszinierende daran und gleichzeitig das, was dieses Gesamtkunstwerk so schön unvollkommen macht.

Veröffentlichung: 20.09.2019

Label: Relapse Records

Vetrieb: Membran

Produziert von: Kim Gravander, Esben Willems und Brad Boatright

Bandwebsite: https://monolord.bandcamp.com/

Facebook: https://www.facebook.com/monolordsweden/

Line-Up:

Thomas V Jäger: Electric and acoustic guitar, vocals and percussion
Esben Willems: Drums & percussion
Mika: Electric bass guitar

MONOLORD “No Comfort” Tracklist:

 

1. The Bastard Son (Audio bei bandcamp)
2. The Last Leaf (Video auf YouTube)
3. Larvae
4. Skywards
5. Alone Together
6. No Comfort

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