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M.Z.: Romantic

Bereits zum vierten Mal packten die Franzosen ihre Instrumente aus, um der Metal-Welt die Symbiose zwischen Metal und Klassik schmackhaft zu machen.

M.Z. sind keineswegs arbeitsscheue Anfänger – immerhin ist Romantic bereits der vierte Longplayer binnen fünf Jahren -, doch wollte der kommerzielle Erfolg bislang noch nicht recht auf die Band übergreifen. Dies wird sich auch mit neuem Album nicht ändern. Doch hat dies keineswegs mit dem Talent der Musiker zu tun; nein, die beherrschen ihre Instrumente perfekt und tanzen virtuos über die Saiten der (Bass-)Gitarren. Es ist vielmehr eine Frage des Stils: Symphonic Metal ist einfach – abgesehen von den Bands, die über einen optischen Blickfang am Mikro verfügen – nicht der Geldesel des Heavy Metal Business. Wenn man dann wie M.Z. auch noch auf die extreme Annäherung an die klassische Musik beharrt, dann wird der Aussicht auf Erfolg selbstredend noch geringer.

Doch widmen wir uns nun der Scheibe, die zu Recht den Namen Romantic trägt, denn die knappe Stunde an Spielzeit eignet sich bei gedämpfter Lautstärke ideal als unaufdringliche Berieselung nebst dem Ausdrücken romantischer Gefühle am Kaminfeuer. Sollte man jedoch versehentlich im Uhrzeigersinn am Lautstärkenregler drehen, dann könnte dies das Ende für das romantische Stelldichein bedeuten. Die Gründe dafür können vielfältig sein und sind von denjenigen Stellen des Albums abhängig, an denen der Dezibel-Wert anschwillt. So wird der Metal-Interessierte unter den Turteltäubchen bei den vielen technisch eindrucksvoll gespielten Soli von den Reizen des anderen Täubchens abgelenkt, während letztere sich beim Einsetzen des mehrstimmigen und leider laienhaften Gesangs aus dem Staub macht.

Die Liste der Für und Wider ist in Bezug auf Romantic ausgeglichen. Zum einen begeistern die technischen Fähigkeiten der Band, sowie die sieben eigenen neoklassischen Kompositionen. Auch die fünf Metal-Interpretationen von Mozart, Vivaldi, Beethoven und Schubert sind gelungen. Aber zum anderen macht dem Album eine schwache Produktion zu schaffen – oder schlicht das fehlende Budget. So hört man durchwegs, dass die klassische Begleitung nicht aus dem Konzertsaal, sondern aus der Maschine kommt und auch beim Chor, der nur sporadisch in jedem zweiten, dritten Lied zum Einsatz kommt, ist man weit von anderen, finanzträchtigeren Projekten entfernt. Einzig auf Epic Poem Of Middle Age passt der Gesang ins Klangbild.

Insofern will ich den Franzosen die Schuld für den erneut nicht einsetzen wollenden Erfolg nicht in die Schuhe schieben, denn an den songwriterischen Fähigkeiten und der instrumentalen Beherrschung liegt es bestimmt nicht, dass das Album eine Kalt/Warm-Therapie zwischen applaudierenden Bravorufen und verständnislosen Kopfschütteln in Form einer CD darstellt.

Veröffentlichungstermin: 14.02.2005

Spielzeit: 59:20 Min.

Line-Up:
Laurent Bourgin – Drums & Vocals

Markus Fortunato – Bass & Vocals

Julien Fenril Adamo – Lead Guitars & Vocals

Gastmusiker:

Zan Dang – Guitars & Vocals

Raphael Gherissi – Keys & Vocals

Jean-Jacques Fanciullotti – Vocals

Fabrice Garcia – Vocals

Produziert von Yvan Barreyre & M.Z.
Label: Thundering Records/Manitou Music

Homepage: http://www.mz-music.com

Email: mz2001@ifrance.com

Tracklist:
1. Wanderer Fantasy

2. Sanctus Benedictus

3. Hungarian Divertimento

4. First Impozing Waltz

5. Rising Damages

6. Epic Poem Of Middle Age

7. Storm On The Ocean

8. Concerto #21 Intro

9. Mandolins Concerto In C

10. Pathetique Sonata In D

11. Sonata In A, Andantino

12. Winter Concerto, Allegro Nonmolto

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