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LIONHEART: Second Nature

Insgesamt bieten LIONHEART auf “Second Nature” AOR und Hard Rock vom Feinsten, der mit fetten Chören, mehrstimmigem Gesang, geschmackvollen Twin Gitarren und einem perfekten Sound punktet. 

„Second Nature“ der Briten LIONHEART erschien ursprünglich 2017, wird aber bereits jetzt mit zwei Bonustracks neu gemastert wiederveröffentlicht. Das Album war aufgrund eines auslaufenden europäischen Deals nur noch in Japan erhältlich, sodass Metalville es nun neu designt noch einmal in die Läden stellen.

Als erstes fällt neben dem umfangreichen Booklet die „Circle Of Bands“ Historie der einzelnen Musiker auf, deren zum Teil sehr umfangreiche Schaffenskreise dann im Innenkreis in ihrer jetzigen LIONHEART Besetzung münden. Und die kann sich in der Tat sehen lassen. Man kann den Fünfer vielleicht am ehesten als All-Star-Band aus der zweiten Reihe bezeichnen.

LIONHEART – die All-Star-Band aus der zweiten Reihe

Die alten Haudegen bringen jede Menge Erfahrung, Spielvermögen und Spaß am Songwriting ein, was man dem Album durchgängig anhören kann. Dabei ist die Originalbesetzung des 1984er Albums „Hot Tonight“ immer noch fast unverändert am Start: Dennis Stratton (IRON MAIDEN) und Steve Mann (LIAR; MSG) an den Gitarren, Rocky Newton (WILDFIRE, MSG) am Bass und Clive Edwards (UFO, WILD HORSES) am Schlagzeug, Der neue Mann am Mikro ist Lee Small (SHY, PHENOMENA), der eine perfekte Stimme für diese Art von Musik hat und uns mehr als einmal geschmackvoll den GLENN HUGHES (ohne dessen Hochton-Attacken) gibt.

“Second Nature” bietet stilvollen Hard Rock und AOR

Das Album strotzt vor melodischen Hooks und dem Wechsel zwischen stilvollem Hard Rock und AOR, wobei Gitarrist, Keyboarder und Produzent Steve Mann nicht nur die Hit-, sondern auch die Poliermaschine angeworfen hat. Die Produktion ist dynamisch und klar, aber auch auf absolutes Radio-Airplay zugeschliffen, in den 80ern wären LIONHEART mit dieser CD wohl in der Heavy Rotation bei MTV und im amerikanische FM-Radio gelandet.

Das einzige, was mir persönlich am Sound nicht gefällt, ist der synthetisch knurrende Bass-Sound von Rocky Newton, der mich an seine Zeit bei der McAuley Schenker Group erinnert (und mir schon damals nicht gefallen hat). Wenn man bei einigen Songs genauer hinhört, fällt nachträglich auf, dass Steve Mann und Rocky Newton in dieser Zeit wohl viel mehr Einfluss auf Schenkers Songs hatten als angenommen, ein Song wie der Ohrwurm „Heartbeat Radio“ könnte auch auf „Save Yourself“ gestanden haben.

Wie dem auch sei, das erwähnte „Heartbeat Radio“, „Angels With Dirty Faces“ oder das epische „Prisoner“ mit seinen ausufernden Doppelgitarren sind Songs, die sich hartnäckig in die Gehörgänge fräsen, selbst eine Coverversion wie Chris DeBurghs „Don’t Pay The Ferryman“ erhält ein völlig neues Gesicht.

Die beiden Bonustracks bestehen aus der 2018er Weihnachtssingle „Mary Did You Know“, einer voll auf die Tränendrüse drückenden Ballade mit sehr guter Gesangsleistung und der Coverversion der BEATLES-Nummer „Paperback Writer“. Beides ganz nett, aber neben den Songs der Ur-Veröffentlichung auch nicht unbedingt ein Muss.

In diesem Genre wird Besseres kaum zu finden sein

Insgesamt ist das alles AOR und Hard Rock vom Feinsten, der mit fetten Chören, mehrstimmigem Gesang, geschmackvollen Twin Gitarren und einem perfekten Sound punktet.  In diesem Genre wird besseres kaum zu finden sein, wenn das 2020er Album „The Reality of Miracles“ genau so gut ist…

Veröffentlichungstermin: 21.01.2022

Spielzeit: 57:48 Min.

Line-Up:
Lee Small – Lead Vocals
Dennis Stratton – Lead Guitar/Backing Vocals
Steve Mann – Lead Guitar/Backing Vocals
Rocky Newton – Bass Guitar/Backing Vocals
Clive Edwards – Drums

 

Produziert von Steve Mann
Label: Metalville Records (Rough Trade)

Homepage: https://www.facebook.com/lionheartrock

Tracklist:
1. Prelude
2. Give Me The Light
3. Don’t Pay The Ferryman
4. Angels With Dirty Faces
5. 30 Years
6. On Our Way
7. Second Nature
8. Prisoner
9. Every Boy In Town
10. Time Is Watching
11. Heartbeat Radio
12. Lionheart
13. Mary Did You Know (Bonustrack)
14. Paperback Writer (Bonustrack)
15. Reprise

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