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LEPROUS: Pitfalls

LEPROUS sind musikalisch und persönlich einen weiten Weg gegangen. Anno 2009 wurden die Norweger als „die Backgroundband IHSAHNs für Live-Konzerte“ vermarktet und lieferten dafür das herrlich abgefahrene Prog Metal-Album „Tall Poppy Syndrome“ ab. Die Tendenzen IHSAHNs waren darauf spürbar, verblichen aber zusehends. „The Congregation“ zeichnete die Norweger schon wesentlich eigenständiger, doch LEPROUS schienen noch nach ihrer echten Bestimm(e)ung zu suchen. Zwei Jahre nach „Malina“ (Off-Topic: Ingeborg Bachmann hat 1971 einen gleichnamigen wunderbaren Roman veröffentlicht) veröffentlichen LEPROUS nun ihr sechstes, glasklar produziertes Album „Pitfalls“.

Der Hype ist so hoch wie Einars Stimme klettert

Eins vorweg: Wer direkt von „Tall Poppy Syndrome“ zu „Pitfalls“ springt, wird etwa so wenig verstehen wie jemand, der erst in der 7. Season mit „Game of Thrones“ angefangen hat und keinerlei Vorwissen hat. LEPROUS haben sich vom technisch versierten, abgefahrenen IHSAHN-Novizen zu einer ruhigen, melancholischen und intellektuellen Popband gewandelt. Dass Einars Stimme hierbei gerne die Höhen annimmt, die man von A-HAs Morten Harket in Erinnerung hat, erklärt den Hype um LEPROUS in Skandinavien wohl nur teilweise. Einars Stimme schwebt geradezu über den Fjordwassern und „Alleviate“ ist der unbestrittene Gänsehaut-„Hit“ von „Pitfalls“. Unmöglich, „Alleviate“ aus den Gehörgängen zu verbannen und es wird im Verlauf von „Pitfalls“ auch klar, weswegen.

Von (der) MUSE geküsst

LEPROUS werden auf „Pitfalls“ eindeutig von den ruhigen Momenten MUSEs geküsst. Will heissen: Die Norweger begeistern auf „Pitfalls“ mit verträumten Melodien, mit wunderbar unzeitgemässer Entrücktheit und einer sanften Traurigkeit. Darüber schwebt die Stimme Einars mit einer akustischen Trittsicherheit, die beinahe ins Unheimliche abdriftet. LEPROUS leisten sich bei ihren Höhenflügen denn auch keinerlei Fehltritte, „Alleviate“ bleibt aber selbst nach dem x-ten Hördurchgang unangreifbar die Nummer eins. Alles in allem ist „Pitfalls“ ein ganz filigranes Album, das viel zarter und zerbrechlicher ist als alles, was LEPROUS in ihrer Vergangenheit geschaffen haben. Und dennoch ist es keinen Funken weniger stark. Ergreifend.

Veröffentlichungsdatum: 25.10.2019

Spieldauer: 56:00

Label: InsideOut Music

Website: http://www.leprous.net/

 

LEPROUS – “Pitfalls” Tracklist

1. Below (Video bei YouTube)
2. I Lose Hope
3. Observe The Train
4. By My Throne
5. Alleviate (Video bei YouTube)
6. At The Bottom
7. Distant Bells
8. Foreigner
9. The Sky Is Red

Line Up
Tor Oddmund Suhrke – Gitarre, Vocals
Einar Solberg – Vocals (lead), Keyboards
Baard Kolstad (ICS VORTEX, RENDEZVOUS POINT) – Drums
Simen Daniel Børven – Bass
Robin Ognedal – Gitarren

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