GRAVITY KILLS: Superstarved

Schön, daß GRAVITY KILLS noch am Leben sind und uns mit einer Easy-Listening-Industrial-Scheibe beglücken. Höchstnote.

Die Freude war bei mir riesengroß, als ich hörte dass GRAVITY KILLS noch existieren und bei Sanctuary Records einen Deal unterschrieben haben. Ihr Erstling aus dem Jahre 1996 gehörte für mich nämlich mit zu dem Besten was die Industrialszene bisher veröffentlicht hat, bzw. ich davon gehört habe. „Guilty“, „Enough“ und „Blame“ sind einfach zeitlose Kracher, die auch noch 6 Jahre später oft den Weg in meinen Player gefunden haben. Das Nachfolgewerk „Perversion“ ging etwas unter und erreichte leider auch nicht mehr die Klasse des Vorgängers. Danach war es ruhig um die Band und ich dachte eigentlich GRAVITY KILLS hätten sich schon nach zwei Alben verabschiedet. Dem ist aber gottseidank nicht so.

„Superstarved“ ist wieder eine perfekte dance-orientierte Industrial-Rock-Scheibe geworden, bei der jeder Song zündet. Eine CD ohne Ausfall. 13 Songs, 13 Hits, genauso überzeugend wie das Debut. Wer Industrial der Marke MINISTRY oder KILLING JOKE mag, wird seine Probleme mit GRAVITY KILLS haben, denn bei dieser Band werden auch Popeinflüße recht gross geschrieben. Böse Zunge werden behaupten „Superstarved“ sei Industrial für Mädchen, Industrial für Beamte, Industrial für Golffahrer. Mag sein. But who cares? GRAVITY KILLS steht nun mal für perfektes Songwriting, für eingängige Hooklines, für Melodien, zeitweise auch für kurze, knallige Metalriffs, für Pathos, für Groove. Schon beim ersten Hören findet man Zugang zu den Songs. Interessant ist auch die DEPECHE MODE Coverversion von „Personal Jesus“, bei der man zu Beginn erfreulich viel Gitarre hören durfte und man danach einen überaus gelungen, sehr elektronischen Remix des Songs geboten bekommt. Nein, langweilig wird es wirklich nie. „Love, Sex and Money“ oder „Fifteen Minutes“ sind perfekte Singlesongs, wie man sie 2002 auf MTVIVA oder in den Clubs hören will.

Nicht nur für GRAVITY KILLS-Fans spreche ich eine Kaufempfehlung aus. Desweiteren hätte ich noch einen Wunsch und eine Bitte: Promotet „Superstarved“ bitte auf deutschen Bühnen, denn der Gig von G.K. im Vorprogramm von SKUNK ANANSIE 1997 war mit das intensivste was ich live erleben durfte. Sanctuary Records haben eine grosse Band unter Vertrag genommen und müssen diese jetzt einfach richtig vermarkten, dann wird die Band ganz gross. Vielleicht sollten sie einfach mal auf mich hören, genau dieses habe ich schon LINKIN PARK, PUDDLE OF MUD und NICKELBACK vorhergesagt. Bands die kurze Zeit später alle in den Top-Ten waren, hehe.

Schön, daß GRAVITY KILLS noch am Leben sind und uns mit einer Easy-Listening-Industrial-Scheibe beglücken. Höchstnote.

Line-Up:
Jeff Scheel – Voc/Guit.

Matt Dudenhoeffer – Guit.

Doug Firley – Bass/Keyb.

Brad Booker – Drums
Label: Sanctuary Records

Homepage: http://www.gravitykills.com

Tracklist:
1. Love, Sex and Money

2. Take It All Away

3. Fifteen Minutes

4. Forget Your Name

5. Enemy

6. Breakdown

7. Beg And Borrow

8. One Thing

9. Personal Jesus

10. Wide Awake

11. Suffocate

12. Superstarved

13. Love, Sex And Money (Reprise)

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