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GOJIRA: Terra Incognito [Re-Release]

Ein faires Paket, das langjährige Fans nicht unbedingt brauchen und mit dem neuere Fans endlich die Sammlung vervollständigen können.

Los, melken wir die Kuh, solange sie noch fett ist. Dass die vergriffene Debütscheibe Terra Incognita der französischen Avantgarde-Extremisten GOJIRA ein Jahr nach der Veröffentlichung von The Way Of All Flesh wiederveröffentlicht wird, das riecht übel nach einer Masche, wenn auch nicht nach der Frechsten. Hauptsache, die Band bleibt im Gespräch, das kann alle Beteiligten nur freuen. Vor allem die Fans, denn immerhin können sie jetzt die Sammlung vervollständigen, wenn sie denn noch nicht komplett ist. Denn das Debütalbum Terra Incognita ist heute ein gesuchtes Sammlerstück.

Dieses monströse Werk zeigt die im Jahre 2000 junge Band noch recht ungestüm, ihre Grenzen auslotend und voll des Feuers. Die Klasse von The Link ist hier noch nicht zu spüren, auch wenn einige Songs als Zwischending von MESHUGGAH und MORBID ANGEL sehr spannend sind und immer noch gerne gehört werden. Und die vor allem live eine gute Figur machen, wie Clone, Lizard Skin, Space Time, Fire Is Everything und Love. Daneben gibt es aber weniger gelungene Experimente, wie das krude Satan Is The Lawyer, das ziellose Instrumental In The Forest und langweiliges Füllmaterial wie 04 und 5988 Trillions De Tonnes.

Der Großteil der Riffs ist allerdings, wie sollte es bei GOJIRA auch anders sein, tonnenschwerer Natur. Auch das Drumming passt sich hier wunderbar an, triolische Heaviness wird schon auf dem ersten Album der französischen Band kultiviert. Der Gesang ist wütend und abwechslungsreich, allerdings nicht ganz so gelungen wie auf den späteren Alben der Band. Das größte Manko dieses Debüts ist sicherlich die etwas schwache Produktion, die nach Florida Death Metal der Neunziger klingt und zu dem Material von Terra Incognito nicht so richtig passen mag. Das alles wurde auf The Link perfektioniert und verbessert, der Qualitätssprung zwischen diesen beiden Alben ist wirklich beachtlich.

Schlecht ist Terra Incognita deshalb nicht, im Gegenteil. Gewöhnliche Death Metal-Bands bekommen hier ihr Fett weg und wirken gegen die Kraft von GOJIRA geradezu verstaubt. Die optischen Verbesserungen dieser Wiederveröffentlichung können anhand der Promo-CD nicht beurteilt werden, da kein Booklet vorliegt. Als zusätzlichen Kaufanreiz gibt es allerdings drei Bonustracks, Liveaufnahmen von Songs, die eh schon auf Terra Incognita enthalten sind. Die CD wird damit zwar randvoll, essentiell sind die Bonus Tracks aber garantiert nicht. Wer also das Original schon zu Hause hat, braucht nicht nochmal neu zu investieren und neue Fans werden von diesem Paket zumindest nicht abgezockt.

Veröffentlichungstermin: 24. August 2009

Spielzeit: 81:00 Min.

Line-Up:
Joe Duplantier – Vocals, Guitar
Christian Andreu – Guitar
Jean-Michel Labadie – Bass
Mario Duplantier – Drums

Label: Listenable Records

Homepage: http://www.gojira-music.com

MySpace: http://www.myspace.com/gojira

Tracklist:
1. Clone
2. Lizard Skin
3. Satan Is The Lawyer
4. 04
5. Blow Me Away You (Niverse)
6. 5988 Trillions De Tonnes
7. Deliverance
8. Space Time
9. On The B.O.T.A.
10. Rise
11. Fire Is Everything
12. Love
13. 1990 Quatrillions De Tonnes
14. In The Forest
15. Clone (Live Bonus Track)
16. Love (Live Bonus Track
17. Space Time (Live Bonus Track)

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