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GHØSTKID: Hollywood Suicide

GHØSTKID stellen ihre Debüt mit Leichtigkeit in den Schatten: In den besten Momenten geht “Hollywood Suicide” sowohl zielsicher ins Ohr als auch unter die Haut.

Wir alle kennen die typische Faustregel für Sequels: Ganz selbstverständlich muss alles eine Nummer größer sein. Den Charme des Debüts dabei nicht zu verlieren, ist dabei die eigentliche Kunst, welche leider nicht immer gelingen will. Trittsicher zeigen sich in dieser Hinsicht GHØSTKID, die zwar nicht gezielt auf Megalomanie aus sind, aber – und das ist umso bedeutender – an den richtigen Stellschrauben drehen.

„Hollywood Suicide“ ist wie das selbstbetitelte Erstlingswerk (2020) ein moderner Genre-Mix ohne Scheuklappen. Die Härte des Metalcore trifft auf Alternative und Nu-Metal-Vibes, wobei das Quintett auch vor stilfremden und teils poppigen Einflüssen nicht zurückschreckt. Die Grundstimmung bleibt allerdings düster und bedrückend, was dem heftigen Titeltrack genauso gut zu Gesicht steht wie dem zurückgenommenen „Heavy Rain“. Hier kommt die Heaviness in der Folge weniger durch die Musik als den lyrischen Inhalt.

GHØSTKID gehen in den besten Momenten sowohl zielsicher ins Ohr als auch unter die Haut

In den besten Momenten geht „Hollywood Suicide“ somit ähnlich zielsicher ins Ohr wie unter die Haut, eben weil Bandkopf Sushi erst eingängige Gesangslinien aus dem Ärmel schüttelt, um kurz darauf in souveräner Weise emotional bedrückende Klangkulissen zu untermalen. Bissig und schwungvoll drängt beispielsweise „FSU“ nach vorne, nachdem „S3X“ dem unbehaglichen Bass in der ruhigen Strophe einen verzweifelt-dramatischen Refrain gegenübergestellt hatte.

Das Spannungsfeld aus laut und leise ist im Allgemeinen ein wiederkehrendes Stilmittel, das sich GHØSTKID routiniert und höchst effizient sowohl auf Song- also auch auf Albumebene zunutze machen. So setzt die Band mit dem bedrohlich vorankriechenden „Valerie“ kurz vor Halbzeit eine überraschende Zäsur, nur um bald darauf in „Bløød“ eine fast gegensätzliche Energie an den Tag zu legen.

GHØSTKID stellen mit “Hollywood Suicide” ihr Debüt in den Schatten

Für eine Formation, die ausschließlich in dunklen Farbtönen kommuniziert, ist „Hollywood Suicide“ somit ein fast schon schillernder Ausdruck an Farbe. Ein Sequel, das überraschenderweise sogar mit der allgemeinen Faustregel bricht: Weil GHØSTKID eben nicht automatisch größer denken als auf dem Debüt „Ghøstkid“ und stattdessen ihren Ansatz gezielt verfeinern, stellen sie den ebenfalls formidablen Einstand letzten Endes mit Leichtigkeit in den Schatten.

Veröffentlichungstermin: 22.03.2024

Spielzeit: 36:48

Line-Up

Sebastian ”Sushi“ Biesler – Vocals
Jappo van Glory – Gitarre
Chris Kisseler – Gitarre
Stanislaw Czywil – Bass
Steve Joakim – Schlagzeug

Produziert von Sky van Hoff und Jens Dreesen (Mastering)

Label: Century Media

Homepage: https://www.ghost-kid.de/
Facebook: https://www.facebook.com/ghostkidofficial

GHØSTKID “Hollywood Suicide” Tracklist

1. Hollywood Suicide (Video bei YouTube)
2. S3x
3. FSU (Video bei YouTube)
4. Heavy Rain (Video bei YouTube)
5. Valerie
6. Black Cloud
7. Ugly
8. Bløød
9. Murder Feat. Inhuman (Audio-Stream)
10. Dahlia
11. Helena Drive

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