CHRISTIAN ÄLVESTAM: Self 2.0 [EP]

Ein intimes und ehrliches Solowerk abseits metallischer Pfade, das vor allem Christian Älvestams markante Stimme in den Vordergrund rückt.

Stecken wir den Rahmen gleich zu Beginn ab: “Self 2.0” ist weder für SCAR SYMMETRY-Fans noch für SOLUTION.45– oder gar MISERATION-Anhänger geschrieben worden. CHRISTIAN ÄLVESTAM hat mit dieser EP vielmehr seiner Vorliebe für unaufgeregten, synthiegeladenen Pop eine Plattform geschenkt. Das heißt nicht, dass hier Plastik fabriziert wurde – Älvestam, der das instrumentale Fundament selbst einspielte, erschafft eine entspannte und nicht selten sehnsuchtsschwangere Atmosphäre, ohne sich selbst zu verraten. “Self 2.0” ist zu jedem Zeitpunkt ehrlich, es ist in gewisser Weise ein intimes Werk, welches das Scheinwerferlicht wenig überraschend auf die einzigartige Singstimme seines Masterminds richtet. Die einzige Parallele zu den SOLUTION.45– und älteren SCAR SYMMETRY-Werken bleibt der markante Klargesang und natürlich die unaufdringliche Synthesizer-Untermalung, die ein Gefühl der Schwerelosigkeit transportiert.

Das Rückgrat dieser EP ist natürlich ÄLVESTAMs Gesang

Die Kompositionen schwanken derweil von der wehmütigen Popballade “Time To Let Go” bis zum nachdenklichen Einstieg “Once Adreamed”, wo ein gefühlvolles Saxophon für wunderbar stimmige Momente sorgt. Dieses hat in “Origins” einen weiteren kurzen Auftritt und verfeinert so den minimalistisch inszenierten Titel, dessen Rückgrat einmal mehr Älvestams Gesang ist. Dass die fünf Songs allesamt in eine ähnliche Kerbe schlagen und sich strukturell nur in Nuancen unterscheiden, soll nicht als Hauptkritikpunkt fungieren. Nicht stilistische Bandbreite ist das Ziel dieser EP, sondern ein stimmiges Gesamtbild.

Self 2.0 ist homogen, aber aufrichtig. Die angesprochenen Nuancen sind mit bedacht gewählt – einmal besticht ein Saxophon, das andere Mal ein schönes Gitarrensolo oder gar (programmierte) Streicher im zerbrechlichen Abschluss “En Knippa Ljung”. Das mag mit Metal nichts zu tun haben, daraus macht niemand ein Geheimnis. Dafür zeigt diese EP eine der charakteristischsten Stimmen des modernen Metal in einem neuen Licht. Ein Licht, das weicher sein mag als gewohnt, doch keinerlei Konturen verschluckt.

Veröffentlichungstermin: 19.10.2012

Spielzeit: 26:49 Min.

Line-Up:
Christian Älvestam – Vocals, Electric and acoustic guitars, Bass, Keyboards, Programming.

Gastmusiker:
Martin Lindqvist – Saxophon
Henrik Sethsson – Backing vocals
Patrik Gardberg – Guitar solo (Time to Let Go)
Thomas Johansson – Additional guitars and bass on Time to Let Go, Guitar solo on En Knippa Ljung
Johan Randén – Rhythm guitar on Origins, Guitar solos on The Unforsaken.
Stefan Jonsson – Acoustic guitar on Time to Let Go

Produziert von Plec und Christian Älvestam
Label: Pivotal Rockordings

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/christian.alvestam

ÄLVESTAM “Self 2.0” Tracklist

01. Once Adreamed
02. Time To Let Go
03. Origins
04. The Unforsaken
05. En Knippa Ljung

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