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CHELSEA GRIN: Suffer In Hell

Mit “Suffer In Hell” ziehen CHELSEA GRIN die Daumenschrauben an und lassen bis zum Ende nicht locker: Dem hohen Niveau steht lediglich die Produktion im Weg, wodurch das Album trotz kurzer Spielzeit gegen Ende ermüdend wirken kann.

Wir werten es einfach mal als Barmherzigkeit, dass CHELSEA GRIN ihren Doppelschlag „Suffer In Hell“ und „Suffer In Heaven“ (2023) separat und in zwei Etappen veröffentlichen. Denn eine Pause gönnen uns die US-Amerikaner im ersten Kapitel kaum: Der symphonisch angereicherte Deathcore des Quartetts trifft in die Magengrube, ohne allerdings die Abwechslung komplett außer Acht zu lassen. Allein die bedrohlichen Streicher und Blechbläser im starken Opener „Origin Of Sin“ verleihen dem Material bisweilen ein gesundes Maß an Dramatik, welche die massiven Riffwände hervorragend ergänzt.

Mal treffen die Breakdowns tonnenschwer, mal spielen CHELSEA GRIN mit angeschwärzten Klängen („Forever Bloom“) – das Endresultat jedoch ist meist dasselbe: Wo „Suffer In Hell“ vorbeizieht, bleibt in der Regel kein Stein auf dem Anderen. Das darf man in Teilen durchaus Frontmann Tom Barber anrechnen, der stimmlich zwischen donnernden Growls und dämonischen Screams vielleicht sogar die Leistung seines Lebens abliefert. Doch auch instrumental schaffen seine Kollegen den Spagat zwischen Brutalität und Atmosphäre spielend.

CHELSEA GRIN halten das Niveau hoch, obgleich die Produktion ermüdend wirken kann

Allein die laute und wenig dynamische Produktion schießt für unseren Geschmack ein wenig übers Ziel hinaus, weshalb „Suffer In Hell“ trotz seiner kurzen Spielzeit von rund 27 Minuten gegen Ende etwas ermüdend wirken kann. Am Songmaterial selbst liegt es jedenfalls nicht: Mit der unbarmherzigen Deathcore-Walze „Crystal Casket“, den atmosphärischen Soundscapes in „Flood Lungs“ und den unheilschwangeren Leadgitarren in der packenden Single „The Isnis“ halten CHELSEA GRIN das Niveau durchgehend hoch.

Dass wir also nach weniger als einer halben Stunde schlussendlich doch gut bedient sind, ist natürlich auch Beiwerk der Produktion, aber vor allem der Intensität des Materials geschuldet. Für die Musiker übrigens ein Glücksfall, denn andernfalls hätten wir die zeitversetzte Veröffentlichung der Partner-Alben wohl weniger mit Barmherzigkeit denn mit profitorientiertem Kalkül zu erklären versucht.

Veröffentlichungstermin: 11.11.2022

Spielzeit: 26:40

Line-Up

Tom Barber – lead vocals
Stephen Rutishauser – guitars
David Flinn – bass
Nathen Pearson – drums

Label: ONErpm

Homepage: https://www.chelseagrinband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/ChelseaGrinMetal/

CHELSEA GRIN “Suffer In Hell” Tracklist

1. Origin of Sin (Video bei YouTube)
2. Forever Bloom (featuring Trevor Strnad) (Video bei YouTube)
3. Deathbed Companion
4. Crystal Casket
5. Flood Lungs
6. The Isnis (Visualizer bei YouTube)
7. Mourning Hymn
8. Suffer In Hell, Suffer In Heaven

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