Kommen wir direkt zur Sache: “Marée Noire” hat mit gleich zwei Wermutstropfen zu kämpfen. Zum einen erscheint die EP gar nicht erst in Deutschland und zum anderen macht BENEATH THE MASSACRE die Deathcore-Krankheit arg zu schaffen – obwohl sie eigentlich gar nicht in diese Schublade passen. Soll heißen, dass neben dem eintönigen Krümelmonster-Genuschel von Sänger Elliot Desgagnés “Marée Noire” ziemlich nach Plastik klingt – Dynamik fehlt dem Sound völlig.
Hat man sich mit diesen Ärgernissen arrangiert, dann lernt man aber schnell die Vorzüge des hochgradig technischen Death Metal zu schätzen. Nicht nur handwerklich agieren BENEATH THE MASSACRE nämlich auf hohem Niveau, auch das Songwriting weiß zu überzeugen. An jeder Ecke duellieren sich frickelige Gitarrenleads mit Doublebass und Blastbeats sowie brachialen Riffwänden. “Marée Noire treibt” die Auswüchse seines modernen Sounds bis zum Extrem und darüber hinaus, gönnt dem Hörer nicht eine Sekunde der Regeneration. Eintönig wird das nicht, dafür ist der Spaß mit seinen 13 Minuten viel zu kurz.
Einzig bei den angesprochenen Vocals präsentiert sich die Band nicht ganz so souverän. Der Qualität solcher Hassbrocken wie “The Casket You Sleep In” oder “Black Tide” tut das selbstverständlich kaum Abbruch, wenngleich das Songmaterial zugegebenermaßen enorm von der EP-Form dieser Veröffentlichung profitiert. Gerade Freunde des modernen Tech Deaths dürfen “Marée Noire” vorbehaltlos ihrer Sammlung hinzuaddieren, auch wenn der Weg wohl über den Importhändler führen muss.
Veröffentlichungstermin: 14.09.2010
Spielzeit: 12:54 Min.
Line-Up:
Elliot Desgagnés – Vocals
Christopher Bradley – Guitars
Dennis Bradley – Bass
Justin Rousselle – Drums
Produziert von Chris Donaldson
Label: Prosthetic Records
BENEATH THE MASSACRE “Marée Noire” Tracklist
01. The Casket You Sleep In
02. Black Tide
03. Drill Baby Drill
04. Designed To Strangle
05. Anomic