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BELPHEGOR: Blood Magick Necromance

Nix Neues, aber auch nix Schlechtes. BELPHEGOR bleiben ihrem unverkrampften Black Metal auch 2011 treu.

Allgemein gesprochen gibt es zwei Sorten von Black Metal: den mutigen, unkonventionellen, ja teils fast schon erhabenen und es gibt die Hau-Drauf-Variante, die musikalische Schlichtheit in der Regel mit prätentiöser Symbolik und dick aufgetragenem Ritualcharakter zu kaschieren versucht. In welche Sparte BELPHEGOR trotz spieltechnisch hoher Ansprüche fallen, bedarf sicherlich keiner Erläuterung, schließlich gleichen Artwork und Albumtitel – mitsamt unheilvollen Orthografieauswüchsen der Marke Crowley – einem Fingerzeig des Unaussprechlichen höchstpersönlich. “Blood Magick Necromance” macht keinen Hehl daraus, für all das zu stehen, was nicht einmal 666 Ablassbriefe sühnen könnten. Ob das nun aufgesetzt ist oder nicht, ist nebensächlich, solange BELPHEGOR ihr Ding konsequent durchziehen.

“Blood Magick Necromance” ist zielstrebig und homogen

Dass genau dies der Fall ist, steht außer Frage. Davon zeugen die acht Songs des Albums, welche zielstrebig, homogen und geschlossen den Black Metal-Mythos aufrecht erhalten, ohne in eintönigem Geschepper zu enden. Zugegeben, viel Abwechslung gibt es ebenso wenig wie ein Übermaß an Innovation, aber dafür sind “In Blood – Devour This Sanctity” und “Impaled Upon The Tongue Of Sathan” in sich schlüssig und rifftechnisch so überzeugend ausgestattet, dass Langeweile oder Monotonie nur selten aufkommen.

Eine solche Ausnahme ist ausgerechnet der Titeltrack, welcher in der ersten Hälfte aus drögem Standardgeblaste besteht und erst im zweiten Drittel mit Cleangitarren und reduziertem Tempo so etwas wie Atmosphäre entwickeln kann. Mit okkultem Grundton und natürlich den obligatorischen Kirchturmglocken ist auch “Discipline Through Punishment” ausgeschmückt. Mit seinen ruhigen Strophen samt unverzerrten Gitarren gehört die Nummer stimmungstechnisch sicherlich zu den Höhepunkten von “Blood Magick Necromance”, stellt im Gegenzug aufgrund seiner debilen Lyrik aber die mentale Reife der Österreicher in Frage. “Der Rosenkranz im Arsch, mit Kot getauft” – selbiges galt wohl für den Stift, mit dem diese Ergüsse zu Papier gebracht wurden.

BELPHEGOR erfüllen alle Tugenden, die die Fangemeinde fordert

Ansonsten ist “Blood Magick Necromance” einfach eines dieser modernen Genrewerke, die stimmig, aber etwas dynamikarm produziert wurden und alle Tugenden erfüllen, welche die Fangemeinde von der Stilrichtung fordert: Frostige Vocals, schneidende Gitarren, ein Schlagzeuginferno vor dem Herrn der Unterwelt und hin und wieder ein paar unscheinbare Keyboardteppiche, Glockenschläge und Gitarreneffekte, damit es nicht langweilig wird. Wirklicher Wiedererkennungswert kann BELPHEGOR zwar nicht attestiert werden, aber da ist natürlich nichts Verwerfliches dran. Zwischen UNLIGHT und den Symphonic-besessenen DIMMU BORGIR ist schließlich noch genügend Platz für ein Album wie “Blood Magick Necromance” – auch wenn im Hau-Drauf-Black Metal die Ränge nicht nur von BELPHEGOR selbst schon gut gefüllt wurden.

Veröffentlichungstermin: 14.01.2011

Spielzeit: 40:45 Min.

Line-Up:
Helmuth – Vocals, Guitar
Serpenth – Bass, Vocals

Produziert von Peter Tägtgren
Label: Nuclear Blast

Homepage: http://www.belphegor.at

BELPHEGOR “Blood Magick Necromance” Tracklist

01. In Blood – Devour This Sanctity (Video bei YouTube)
02. Rise To Fall And Fall To Rise
03. Blood Magick Necromance
04. Discipline Through Punishment
05. Angeli Mortis De Profundis
06. Impaled Upon The Tongue Of Sathan
07. Possessed Burning Eyes 1997
08. Sado Messiah

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