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BALTIMOORE: Ultimate Tribute

BALTIMOORE liefern mit "Ultimate Tribute" die Antwort auf die Frage, wie u.a. RAINBOW oder SWEET "porentief rein" klingen…

Die „Band“ BALTIMOORE kann laut Promotext folgendermassen definiert werden: „BALTIMOORE ist Björn Lodin…und Musiker, die von ihm ausgewählt wurden“. Dass Björn Lodin auch ein kleines Plätzchen in der Schweizer Rockgeschichte hat, da er mit KROKUS Ende der 1980er einige Demoaufnahmen gemacht hat, sei hier noch als Zusatzinfo erwähnt. Im Jahre 2001 erschien ein „Best of Baltimoore“, dem nun also ein Tributalbum folgt, dessen Coverliste sich wie ein kurzes „Who’s who“ im Hardrock liest (dem man jedoch noch einige andere Namen anfügen könnte). Geboten werden gut produzierte, dem Original jeweils sehr nahe stehende Versionen der Songs.

Bevor jetzt die „alten“ Fans in Begeisterung ausbrechen, weil die Originalsongs nicht durch eine Festhütten-Techno-Version geschändet wurden, sei hier ein Eindruck zu BALTIMOORE’s „Ultimate Tribute“ angemerkt: die Produktion ist fast zu gut für die dargebotenen Songs. Denn es fehlt die Seele der einzelnen Stücke, ein erdiger Sound eines JIMI HENDRIX wird plötzlich so klinisch-rein wie ein weißes Hemd nach dem zehnten Waschgang mit Mikroperls-Technologie. So ist die Instrumentsbeherrschung bei BALTIMOORE sicher nicht anzufeinden, im Gegenteil. Die Gitarrensoli sind klar gespielt, die Basslines überzeugen ebenso — dass hier keine Amateurband am Werke ist, merkt man sogleich. Nur eben: ich ziehe mir „Kill the King“ lieber auf Vinyl rein. Auch wenn es schmerzlich ist, dass man RAINBOW nicht mehr live sehen kann (und sich Blackmore auch ja nicht in einem T-Shirt davon nähern darf, weil sonst seine musikalische Zeitreise jäh unterbrochen würde), so reicht die BALTIMOORE-Coverversion zwar als Live-Darbietung sicherlich hin, doch warum soll ich sie zu Hause der Originalversion vorziehen?

Fazit: BALTIMOORE’s „Ultimate Tribute“ ist wohl nur etwas für Reinheitssound-Fetischisten, die sich über jedes Staubkorn auf Schallplatten aufregen oder Leute, die zu faul sind, sich ihre eigene Compilation zu brennen. Man kann nur hoffen, dass sich Björn Lodin wieder selbst hinter das Komponistenpult schwingt und einen persönlicheren Beitrag zum Hardrock-Geschehen produziert.

Spielzeit: 55:32 Min.

Line-Up:
Björn Lodin: Gesang

Ian Haugland (EUROPE): Drums

Thomas Larsson (GLENN HUGHES): Gitarre

Weine Johansson: Bass

Produziert von Björn Lodin
Label: Lion Music

Homepage: http://www.lionmusic.com

Tracklist:
1. Kill the King (RAINBOW)

2. Rock Candy (MONTROSE)

3. Beggars Day (NILS LOFGREN)

4. Never Say Die (BLACK SABBATH)

5. Samurai (MSG)

6. Freedom (JIMI HENDRIX)

7. She (KISS)

8. Love Child (DEEP PURPLE)

9. Mississippi Queen (MOUNTAIN)

10. Solid Gold Brass (THE SWEET)

11. Riff Raff (AC/DC)

12. The Rocker (THIN LIZZY)

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