ANIMAL ZERO: Death grants immortality [Eigenproduktion]

wenn ANIMAL ZERO das hier verfeinern, werden sie zwar die Evolution nicht revolutionieren aber zumindest eine erwartungsvollere Zukunft haben als damals die Dodos.

Na, hoffentlich ist das kein schlechtes Omen, wenn man den Dodo als optischen Aufhänger der ersten CD nimmt – der ist ausgestorben. Nein, nicht mein Kater, sondern der Urzeitvogel. Wer jedoch die schrägen Vögel aus dem Ice Age-Film mochte, der bringt auch genug Humor mit, um die Band ANIMAL ZERO zu mögen.

Obwohl nein, wirklich lustig ist die Musik aus Westhausen nahe dem Summerbreeze nicht. Ein recht eigener bis eigenwilliger Sound aus Doom-Rock, Stoner und depressivem Grunge bietet eher wenig Platz zum Lachen. Meistens recht schwerfällig fühlt man sich schnell angenehm unwohl, selbst wenn die Band auch mal etwas das Tempo anzieht. Dabei gehen die Baden-Württemberger durchaus ideenreich vor, nimmt man sich Zeit für die Songs, dann entdeckt man viele gute Momente. Gerade auch, wenn sie unerwartet große Melodien einbauen. Ungewöhnlich und auch etwas gewöhnungsbedürftig sind die Vocals, die wie eine Mischung aus gewürgtem Kermit und Groby auf Speed klingt. Aber wie auch diese Sesamstraßenhelden hat der Gesang seinen Charme, passt in diese zerrenden Songs gut rein. Die verbreiten ja auch kein Gänseblümchenpflückglück, fröhliche Themen findet man hier nicht. Mutig ist die Umsetzung vom Erlkönig, J.W. von Goethe wird sich im Grabe umdrehen. Mehr deutsche Texte würden die Freakigkeit von ANIMAL ZERO sicher gut unterstützen, zu den Jungs passt das. Allerdings entfaltet sich der düstere Charme von Death grants immortality erst nach vielen Durchgängen, bei der Sperrigkeit und dem Proberaumsound werden viele die Scheibe zu schnell beiseite legen. Und das ist verdammt schade, es steckt weitaus mehr drin als anfangs erwartet. Letztendlich ist Death grants immortality wohl nur als Demo gedacht, wenn ANIMAL ZERO das hier verfeinern werden sie zwar die Evolution nicht revolutionieren, aber zumindest eine erwartungsvollere Zukunft haben als damals die Dodos.

Veröffentlichungstermin: Oktober 2008

Spielzeit: 45:41 Min.

Line-Up:
Tobias Thorwart: Vocals, Guitar
Hans Schwager: Bass
Christoph Eberhard: Drums

Produziert von Animal Zero
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.animal-zero.de

MySpace: www.myspace.com/animalzer0

Tracklist:
1. Demoncratization
2. Bluescreen
3. Parasite humanity
4. My pain
5. Der Erlkönig
6. Parcifico
7. Zerotonin
8. Destroying machine no.1

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